Kreis Steinfurt. Fast elf Jahre sind vergangenen, seit Erwin Meyer aus Altersgründen in den Ruhestand ging. Am vergangenen Donnerstag (29. April) ist der ehemalige Dezernent der Kreisverwaltung verstorben.

Erwin Meyer wurde 1934 in Rheine geboren. Nach dem Jurastudium an der Universität Münster legte er 1961 sein 1. Staatsexamen ab. 1965 bestand er die 2. Staatsprüfung mit Prädikat. Bevor er am 1. November 1965 zur Kreisverwaltung kam, war er juristischer Mitarbeiter bei einer Anwaltssozietät. Bereits 1967 wurde ihm die Leitung des Dezernats für Ordnungs- und Schulwesen übertragen. In dieser Tätigkeit hat er sich insbesondere um den Ausbau des berufsbildenden Schulwesens und die Neuorganisation des Unfallrettungsdienstes verdient gemacht.

Ab 1976 war als er als Dezernent für die Finanzen, die Wirtschafts- und Fremdenverkehrsförderung, das Schulwesen sowie für die Kultur- und Heimatpflege verantwortlich. Auch in Zeiten leerer Kassen und schärfer werdender finanzieller Verteilungskämpfe konnte Erwin Meyer unterschiedliche Meinungen immer zu einem tragfähigen Kompromiss bündeln. Gemeistert hat er dies durch fundiertes Wissen, Überzeugungsfähigkeit und Verhandlungsgeschick. Dabei waren für ihn ein gutes Arbeitsklima und ein respektvoller Umgang miteinander wichtig, weshalb er sowohl bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als auch bei den Kreistagsabgeordneten sehr beliebt war.

Mit großem Engagement widmete er sich ferner der Ausbildung des Verwaltungsnachwuchses am Studieninstitut für kommunale Verwaltung. Ebenso hatte er seit 1990 in den neuen Bundesländern – insbesondere im Raum Malchin – zum Aufbau leistungsfähiger Kommunalverwaltungen tatkräftig beigetragen.

Erwin Meyer hat die Kreisverwaltung mitgeprägt. Fähig, verlässlich und kooperativ - so ließe sich der Arbeitsstil des Rheinensers während seiner 34jährigen Dienstzeit kurz beschreiben. Er war ein Mensch, der vermitteln konnte und seinen großen Schatz an Erfahrungen in das tägliche Geschäft einbrachte. Der Kreis Steinfurt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.