Eine Ausstellung über die Festungsstadt Magdeburg und ein Modell der Südfront der früheren Festung Magdeburg machen ab Samstag, dem 8. Mai ein Teil Magdeburger Stadtgeschichte erlebbar. Bürgermeister Dr. Rüdiger Koch eröffnet um 13.00 Uhr in der Festung Mark im Rahmen der 2. Magdeburger Festungstage eine Ausstellung über die Festungsstadt Magdeburg. Eine Stunde später übergibt der Leiter des Stadtplanungsamtes Heinz-Joachim Olbricht in der Bastion Cleve das 25 Quadratmeter große Festungsmodell der Öffentlichkeit.
In mühevoller und detailgetreuer Kleinarbeit haben zwölf Mitarbeiter der städtischen Beschäftigungsgesellschaft AQB aus Eichenholz in den vergangenen zwei Jahren ein dreidimensionales Modell im Maßstab 1:1.000 angefertigt. Das 125 Quadratmeter große Modell umfasst maßstabsgetreu etwa ein Viertel der gesamten Festungsfläche Magdeburgs und zeigt den südlichen Bereich der ausgedehnten Festungsanlagen mit dem darin eingeschlossenen Dombezirk. Es dokumentiert den Zustand vor dem 1869 begonnenen letzten Umbau der Festungswerke. Als Vorlage diente ein von Friedrich Mertens Mitte des 20. Jahrhunderts gefertigter Rekonstruktionsplan der Südfront.
Dieses einmalige Projekt entstand mit fachlicher Unterstützung des Stadtplanungsamtes, der Jobcenter Arge Magdeburg, der Investitionsbank Sachsen-Anhalts und der Magdeburger Schlosserei Klingebeil & Söhne. Bis November kann das Modell in der Bastion Cleve am Fürstenwallpark täglich von 10.00 bis 20.00 Uhr kostenlos besichtigt werden. Die Betreuung übernehmen ebenfalls Mitarbeiter AQB. Auf Anschauungstafeln und in Flyern erhalten interessierte Besucher vor Ort auch ausführliche Informationen über die Magdeburger Festungsgeschichte.
Bis zum 31. Mai dieses Jahres werden im oberen Kanonengang der Festung Mark auf 43 Schautafeln Texte, Fotos, Pläne und Abbildungen über die Geschichte der Festungsstadt Magdeburg und das Leben ihrer Bewohner gezeigt. Die Ausstellung des Stadtplanungsamtes schlägt einen Bogen von den archäologisch gesicherten Anfängen vor mehr als 1.500 Jahren über die Militärgebäude aus preußischer Zeit bis zur offiziellen Aufhebung der Festung vor fast 100 Jahren. Die Ausstellungstafeln geben dabei auch einen Einblick in das Leben der Zivilbevölkerung Magdeburgs während der mittelalterlichen Befestigung in brandenburg-preußischer Zeit. Aber auch gegenwärtige Nachnutzungskonzepte früherer Festungsanlagen werden vorgestellt.
Bis heute erhaltene Mauern und Gebäude der mittelalterlichen Stadtbefestigung, sowie preußische Festungsbauten und Anfang des 20. Jahrhunderts entstandene Kasernenbauten sind wichtiger Teil des Magdeburger Denkmalbestandes. In den vergangenen Jahren wurden einige der Festungsbauwerke Magdeburgs wieder zugänglich gemacht und restauriert.
Die Ausstellung in der Festung Mark kann ab 10. Mai montags bis freitags von 9.00 bis 16.00 Uhr kostenlos sowie im Rahmen von Veranstaltungen besucht werden. Im Rahmen der 2. Magdeburger Festungstage am 8. und 9. Mai von 11.00 bis 18.00 Uhr ist die Exposition Teil der Gesamtveranstaltung. Der Eintritt dafür kostet zwei Euro (ermäßigt: ein Euro).
Alle Magdeburgerinnen und Magdeburger sowie Gäste der Ottostadt sind sowohl zur Ausstellungseröffnung als auch zur Übergabe des Modells herzlich willkommen.