Nach einer Veröffentlichung des Bundesamtes für Naturschutz sind Naturbestandteile in der Hälfte unserer Arzneimittel. Doch das schier unerschöpfliche Reservoir wird jedoch unaufhörlich dezimiert. Damit reduziert sich auch die Möglichkeit, neue Wirkstoffe zu finden. Die Roten Listen gefährdeter Lebensräume weisen über 70 Prozent unserer heimischen Biotope als gefährdet aus, bei den Tieren sind es etwa 40 Prozent. So sind unter anderen die im Kreis Steinfurt noch vorkommenden Uferschnepfen, Bekassinen und Wiesenweihen vom Aussterben bedroht. Robert Tüllinghoff von der Biologischen Station Kreis Steinfurt e. V weiß, dass Braunkehlchen und Wiesenweihen mittlerweile so gut wie ausgestorben sind. Wenn sporadisch Bruten vorkommen, müssten sie unmittelbar geschützt werden. Andererseits würden Brachvogel und Pirol in den Schutzgebieten des Kreises entgegen des bundesweiten Trends einen sicheren Bestand aufweisen.
Doch nicht nur die ökonomischen oder ökologischen Gründe bestimmen den Wert der Natur. Schließlich, so Schulze-Elfringhoff, stellten Natur und Landschaft für viele Bürger eine Verbundenheit mit ihrer Region her. Naturschutz bewahre auch die Identität des Münsterlandes.
Aus Anlass des Tages der Biologischen Vielfalt findet eine geführte Wanderung mit dem Biologen der unteren Landschaftsbehörde, Dr. Klaus Kaplan, am 22. Mai in der Metelener Heide statt. Treffpunkt zur zweistündigen Wanderung ist um 15 Uhr am Parkplatz bei der LANUV (Artenschutzschule, Auffangstation) in Metelen. Die Zufahrt ist vom Abzweig der B 70 zum Abenteuerzoo ausgeschildert.