Bocholt, 05. Juli 2010
Warum fährt Bocholt Rad?
Seminar "MMOVE Project" lernt Fahrradstadt kennen/Besichtigung von "Biketown Rose"
Bocholt (pd).
Von Donnerstag bis Samstag, 1.-3. Juli 2010, besuchte eine europäische Gruppe Bocholt, um hier die hiesige Infrastruktur kennen zu lernen. Mit dem Ziel, Ideen zur Bewältigung der alltäglichen Wege in ihren Städten mit nach Hause zu nehmen, hatten die Seminarteilnehmer die westfälische Stadt an der deutsch-niederländischen Grenze ausgesucht.
Über das europäische Projekt "MMOVE Mobility management oVer Europe", welches von der Interreg IVC gefördert wird, kamen zwei Italienerinnen, vier Griechen und die Europa-Koordinatorin der Stadt Ulm, Dorothea Hemminger, in die Fahrradstadt Bocholt.
Ludger Triphaus, der Leiter des Europe direct-Informationszentrums Bocholts, begrüßte am Donnerstag, 1. Juli 2010, die internationale Gruppe im Hotel "Residenz". Er stellte die Stadt Bocholt als fahrradfreundliche Stadt unter 100.000 Einwohnern mit ihrer Grenzlage zu den Niederlanden vor. Gerade deshalb sei Bocholt für das MMOVE Projekt sehr interessant, so Triphaus, da es nicht nur darum ginge, eine gute Verkehrsstruktur in Bocholt selbst, sondern auch über die Grenze hinaus in die Niederlande zu schaffen.
Die große Frage des Seminartages am 2. Juli 2010 war: Warum fährt Bocholt Rad? - Die Antwort des Baudezernats: "Bocholt ist die Stadt der kurzen Wege!" Vielfach, so der stellvertretende Fachbereichsleiter Hans Schliesing, ist man mit dem Fahrrad durch die vielen eigenständigen Radwege schneller in der Stadt unterwegs als mit dem Auto. Außerdem ist Bocholt eben. Vor allem die gut ausgebauten Radverkehrssysteme geben im Straßenverkehr Jung und Alt Sicherheit. Die Bocholter und Bocholterinnen nehmen diese gute Infrastruktur, die seit den 70er Jahren konsequent in Bocholt verfolgt werden, an. Deshalb werden heute rund 35 % aller Wege in Bocholt mit dem Rad erledigt. Viele Bocholter, so wunderten sich die europäischen Gäste, haben auch zwei Fahrräder und lernen bereits von Kindesbeinen an das Radfahren. Diese Philosophie des Radfahrens ist, so schätzen es die Gäste ein, sicherlich einmalig.
Als Highlight besichtigte die Gruppe "Biketown Rose". Dort führte ein Mitarbeiter durch das Geschäft und erklärte alles rund um den Radsport und das Angebot vor Ort. Anschließend machte die Gruppe eine Stadtrundfahrt, bei der sie das Industriegebiet, den Aasee und die kleinen Nahversorgungszentren in Biemenhorst und Feldmark kennen lernte.
Am Nachmittag wechselte das Thema zur Mobilität über die Grenze. Hierzu hatte Dr. Thomas Behrens, Mitarbeiter des Europe direct-Informationszentrums Bocholt, einige Informationen vorbereitet. Er erläuterte die Schwierigkeiten des öffentlichen Nahverkehrs über die Grenze hinweg. Weder Bus noch Bahn fahren direkt von Bocholt aus in die Niederlande. Dies ist vor allem ein Problem für die vielen Arbeitspendler. Dies soll sich aber, so Behrens, durch die Erarbeitung von grenzübergreifenden Projekten künftig ändern.
Im Rahmen dieses Themas besuchte die Gruppe auch die Stadtbus GmbH, um sich vor Ort das System des öffentlichen Nahverkehrs in Bocholt anzusehen und sich vor allem das System der Taxi-Busse erklären zu lassen. Geschäftsführer Jens Dörpinghaus beantwortete abschließend gerne alle Fragen der europäischen Gruppe.
Die Gruppe aus Griechen und Italienern hat aus Bocholt viel mitgenommen und hofft, nun die Ideen und Systeme vor allem im Bereich der Verbesserung der örtlichen Infrastruktur in ihren Städten umzusetzen.
Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Partnerschaftsbeauftragte Petra Taubach, Telefon 0 28 71 95 33 28, E-Mail: ptaubach@mail.bocholt.de
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MMOVE in Bocholt
Ludger Triphaus (Mitte), Leiter des Europe direct-Informationszentrums Bocholt, begrüßt die Teilnehmer/innen des europäischen Projektes "MMOVE" - Foto: Petra Taubach, Stadt Bocholt