Kreis Steinfurt. „Das Regionale Bildungsnetzwerk gewinnt immer mehr an Kontur und Dynamik", betonte jetzt Ute Ehrenberg, Vorsitzende der Bildungskonferenz des Regionalen Bildungsnetzwerks Kreis Stetinfurt, anlässlich ihrer dritten Sitzung. Kontur und Dynamik werden sichtbar im Leitbild, das die Versammlung verabschiedet hat. Und das ist ein Novum in der Bildungslandschaft. Quer über alle Bildungsinstitutionen hinweg wurden hier Grundsätze für die Zusammenarbeit im Netzwerk aufgestellt. Die Vorsitzende lobte den gelungenen Prozess, der auf breiter Basis offen geführt wurde. Ergebnis ist ein gemeinsames Verständnis, was die Bildungsregion ausmacht und welche Ziele im Netzwerk verfolgt werden. Die konstruktiv und engagiert diskutierenden Netzwerkpartner übernehmen gemeinsam Verantwortung für die Gestaltung der Bildungslandschaft im Kreis Steinfurt. „Das Leitbild schafft Klarheit nach innen und außen, hilft bei der Profilierung und bietet allen Beteiligten Möglichkeiten der Identifikation", brachte es Gabriele Mecklenbrauck, stellvertretende Vorsitzende der Bildungskonferenz, auf den Punkt. Dass ein Leitbild nun nicht in Stein gemeißelt ist, sondern als praxisbegleitende Hilfestellung gedacht ist, verdeutlichte Kreisdirektor Dr. Wolfgang Ballke: „Wir verstehen das Leitbild als Standortbestimmer und Richtungsgeber zugleich, deshalb wird es in drei Jahren auch erneut überprüft." Die Bildungskonferenz einigte sich auf sechs Leitsätze zu den Bereichen Chancengleichheit, Individuelle Förderung, Übergangsgestaltung, Kommunikation, Kooperation und Organisation, Externe Kooperation und Öffentlichkeitsarbeit. Die Leitsätze wiederum werden durch Ziele und Umsetzungsbeispiele sowie Impulse zur Konkretisierung veranschaulicht. „Damit wird deutlich, worauf wir bereits bauen können, aber es werden auch zukunftsgerichtet Möglichkeiten aufgezeigt", sind sich die Teilnehmer der Konferenz sicher. Das Regionale Bildungsnetzwerk Kreis Steinfurt hat als eines der ersten Bildungsnetzwerke in NRW ein solches Leitbild entwickelt und kann damit auf eine von den Bildungsakteuren der Region getragene Grundlage für die Zusammenarbeit blicken. Im Herbst wird das Leitbild in gedruckter Form und im Internet erhältlich sein. Auch konkrete Netzwerkerfolge standen auf der Tagesordnung. Barbara Thomas-Klosterkamp, Vorsitzende des Arbeitskreises „Übergang Kindertagesstätte – Grundschule", stellte den Leitfaden für die Zusammenarbeit zwischen Kindertageseinrichtungen und Grundschulen vor, der im Herbst an die Einrichtungen ausgehändigt wird. Der Leitfaden ist aus der Praxis für die Praxis im Arbeitskreis entwickelt worden: Hier arbeiten Akteure aus den beteiligten Bereichen intensiv zusammen. Im Übergangsbereich Schule-Beruf finden bereits jetzt viele Projekte statt. Die Schulen engagieren sich stark im Bereich der Berufsorientierung gemeinsam mit außerschulischen Partnern. Eine breite Palette an Angeboten und Programmen steht den Akteuren in diesem Arbeitsfeld bereits zur Verfügung. Das ist gut und wichtig, hat aber auch zur Folge, dass die Angebotspalette für die beteiligten Schulen immer undurchsichtiger wird. Und hier sieht Herbert Westhoff, Vorsitzender des Beirats Schule – Beruf, die gemeinsame Aufgabe mit dem Bildungsnetzwerk: „Dieser Beirat will gemeinsam mit dem Regionalen Bildungsnetzwerk für mehr Transparenz im Handlungsfeld Schule – Beruf sorgen." Und so wurden den Teilnehmern der Bildungskonferenz einige aktuelle Projekte im Rahmen einer kleinen Ausstellung vorgestellt, die das breite Aktivitätsspektrum verdeutlichen.