Presseinformation

Nr. Steinfurt, 03. August 2010


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Wer vergreift sich an Greifvögeln?
Bitte an die Bevölkerung um Mithilfe

Kreis Steinfurt. Noch nie waren die Meldungen über vergiftete Greifvögel im Kreis Steinfurt so häufig wie in den letzten Monaten. In verschiedenen Bereichen des Kreises wurden Giftköder oder vergiftete Greifvögel wie Mäusebussarde, Kornweihen und Rotmilane gefunden.
Zumeist liegen die Köder außerhalb von Siedlungen in Gebüschen, Wäldern oder am Ackerrand. Auch Hunde wurden bereits durch Giftköder beim Sparziergang vergiftet. Eine Gefahr besteht insbesondere auch für spielende Kinder.
Als Giftköder werden Aas, Fleisch oder Eier präpariert. Auffällig ist oft die rote, violette oder blaue Verfärbung der Köder. Das am häufigsten verwendete Gift – Carbofuran (Handelsname: Furadan®) – verfärbt die Köder blauviolett. Bei den Giften handelt es sich um in Deutschland verbotene Pestizide oder Insektizide, die in extrem hohen Dosen ausgebracht werden. Die vergifteten Tiere erleiden einen qualvollen Tod. Indizien für vergiftete Vögel sind Verfärbungen im Bereich des Schnabels und verkrampfte Krallen. Aber auch ohne diese Merkmale kann eine Vergiftung vorliegen.

Es handelt sich hier um kein Kavaliersdelikt, sondern um eine Straftat nach gleichzeitig drei Gesetzen: dem Jagd-, Tierschutz- und Naturschutzgesetz. Diese Taten können mit Geldstrafen, in schweren Fällen auch mit Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren bestraft werden. Nach dem Jagdgesetz droht zusätzlich der Entzug des Jagdscheines. Alle Greifvögel sind streng geschützt und viele stark in ihrem Bestand bedroht.

Das Töten der Greifer ist völlig unverständlich. Sie übernehmen eine wichtige Rolle im Ökosystem. So tragen sie zur Gesundhaltung der jeweiligen Beutetierpopulationen bei. Werden doch von Greifvögeln eher die schwachen und kranken Tiere erfolgreich gejagt, so dass sich die starken und gesunden Tiere weiter fortpflanzen.

Der Kreis Steinfurt tritt der Tötung von Greifvögeln mit alle Schärfe entgegen. Abstimmungen zur Strafermittlung mit der Kreisjägerschaft, Polizei und den Naturschutzverbänden sollen nun zu einem besseren Aufklärungserfolg führen. Die Kreisjägerschaft hat sich bereits mit aller Deutlichkeit gegen diese Handlungen distanziert und wird mit allen Mitteln eine Ermittlung der Täter unterstützen.

Weitere Greifvogelverfolgungen finden durch Fallen statt. Neben Habichtfangkörben werden verschiedene Käfigfallen verwendet, in denen sich Lockvögel, wie z.B. Tauben befinden. Auch diese Fallen sind illegal.

Bei Giftverdacht oder Fallenfund wird die Bevölkerung gebeten, sich unmittelbar mit der Leitstelle der Kreispolizei Tel: 02551-150 in Verbindung zu setzen.



Pressekontakt: Silke Wesselmann, Tel. 02551 / 69 2167





Tote Greifvögel werden derzeit verstärkt aufgefunden



Womöglich vergiftet: Greifvögel im Kreis Steinfurt



So sieht ein vergifteter Köder aus