Presseinformation

Nr. 357 Steinfurt, 17. September 2010


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Damit Ihr Baby sicher schläft!
Fortbildungsveranstaltung für Hebammen zum Thema „Plötzlicher Kindstod“

Kreis Steinfurt. Der plötzliche Kindstod ist immer noch die häufigste Todesursache von Kleinkindern jenseits der Neugeborenenzeit. Das Gesundheitsamt des Kreises Steinfurt führte deshalb jetzt eine Fortbildung für Hebammen durch. Koordiniert wurde diese durch die Familienhebamme des Kreises, Friederike Rummeling, in Kooperation mit dem Hebammenkreisverband.

Dr. Detlef Schmeer, stellvertretender Gesundheitsdezernent, und die Kreisärztin Dr. Anke Bösenberg begrüßten zahlreiche Hebammen aus dem gesamten Kreisgebiet.

Als Referentin war Dr. Mechtild Vennemann vom Institut für Rechtsmedizin und Leiterin des Projektes „Prävention des plötzlichen Kindstods“ eingeladen. Sie betonte, dass gerade Hebammen, die direkt in den Familien arbeiten, sowohl die medizinische Fachkompetenz als auch die nötige Sozialkompetenz besitzen, um Eltern optimal beraten und anleiten zu können.

Auch wenn die Ursachen des plötzlichen Kindstods nicht komplett geklärt sind, so könnten doch erhebliche Risikofaktoren beschrieben werden. Aufklärung und Prävention sind daher sinnvoll und erforderlich.
Anhand von Praxisbeispielen erläuterte Vennemann vergleichsweise einfach zu berücksichtigende Vorbeugemaßnahmen im Bereich Schlafen, Kleidung und Raumklima.

Zum Schlafen sei beispielsweise die Rückenlage die sicherste und beste Schlafposition. Wenn ein gesundes Baby wach ist, solle aber auf jeden Fall auch die Bauchlage geübt werden.
Für alle Jahreszeiten gelte: Keine überheizten Räume, keine Heizdecken, keine Wärmflaschen und keine Mützchen zum Schlafen. Zum Schlafen reicht ein Schlafsack ohne zusätzliche Decken. Ansonsten bestehe die Gefahr eines Wärmestaus.

Das Problem Wärme ergebe sich auch beim Schlafen im Elternbett. Zudem besteht hier die Gefahr, dass Säuglinge in unglückliche Positionen zwischen Matratzen oder Kissen rutschen. Hierbei sei das Risiko um das 2,7-fache erhöht, auf dem Sofa sogar fast um das 22-fache, berichtete die Expertin.

Am sichersten schlafe ein Baby im eigenen Kinderbett im Elternschlafzimmer, das natürlich, wie die gesamte Umgebung des Babys, rauchfrei sein sollte. Rauchen in der Schwangerschaft und Stillzeit erhöhe das Risiko für Kinder über das Dreifache.

Im Anschluss an den differenzierten Fachvortrag wurde lebhaft diskutiert. Vorgestellt wurde auch der neue Flyer, der mit Unterstützung der EUREGIO, der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, der Universität Twente, der TNO – Organisation für angewandte naturwissenschaftliche Forschung - und dem LIONS-Club Hamaland erstellt wurde. Er vermittelt die wichtigsten Informationen – sogar für Personen ohne Deutsch- bzw. Schriftkenntnisse.

Der Flyer kann bestellt werden beim Kreisgesundheitsamt, Friederike Rummeling, Tel. 02551 – 69 2833 oder per Mail unter friederike.rummeling@kreis-steinfurt.de.


Infokasten:
Der plötzliche Kindstod tritt am häufigsten im zweiten bis fünften Lebensmonat auf, es gibt aber auch einige Fälle jenseits des ersten Lebensjahres. Im Jahr 2008 starben in Deutschland 215 Säuglinge unter der Diagnose Kindstod, das sind 31 Todesfälle auf 100.000 Geburten.

Ein Baby schläft am sichersten ....
            ... immer in Rückenlage!
            ... nur in einem Schlafsack!
            ... rauchfrei!
            ... ohne Kissen und Mützchen!
            ... im eigenen Bett im Elternschlafzimmer!



Pressekontakt: Silke Wesselmann, Tel.: 02551/69-2167





zahlreiche Hebammen kamen zur Fortbildung in das Kreishaus