22. November 2010.
Sitta Hilger weiß wovon sie spricht, wenn das Thema „Langzeitarbeitslosigkeit“ auf den Tisch kommt. Seit vielen Jahren ist sie abhängig von Arbeitslosengeld-II-Leistungen. Gearbeitet hat sie immer, häufig auf 400-Euro-Basis. Gereicht hat es bisher nicht, um aus dem Leistungsbezug herauszukommen. „Viele Menschen, die lange Zeit ohne Arbeit sind, verlieren den Mut, vor allem aber ihr Selbstbewusstsein“, so Hilger in einem Gespräch, das sie mit Vertretern des Zentrums für Arbeit (ZfA) und des Bildungsträgers der Kreishandwerkerschaft Leer vor kurzem führte.
Sitta Hilger ist Teilnehmerin des Angebots „Stärken sind gefragt“. Dieses ist Teil des Bundesprogramms Perspektive 50 plus, das das ZfA des Landkreises Leer gemeinsam mit Bildungsträgern in der Region durchführt. Das Programm möchte älteren langzeitarbeitslosen Menschen helfen, wieder oder erneut beruflich Fuß zu fassen.
38 Personen nehmen zurzeit an dem Angebot „Stärken sind gefragt“ teil. Acht Teilnehmer haben bereits eine Arbeit gefunden. Andere sind noch im Praktikum oder haben eines absolviert. So auch Sitta Hilger. Als gelernte Köchin hatte sie die Chance, einen Praktikumsplatz bei der Lebenshilfe zu erhalten, musste allerdings aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig ausscheiden. Sie ist 54 Jahre alt und sucht nach Gesundung weiterhin eine Arbeitsstelle. „Stärken sind gefragt“ habe ihr geholfen, wieder mehr Selbstvertrauen zu erlangen. Sie weiß, gerade ältere langzeitarbeitslose Menschen haben das gleiche Problem: Arbeit zu finden, die zu ihnen passt. Nicht jeder der älter ist, könne noch Vollzeit arbeiten. Es fehlen Arbeitsplätze, die entsprechend abgestimmt auf Menschen jenseits der 50 sind.
Lübbe Hartmann, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, betont, dass es wichtig sei, neue berufliche Wege aufzuzeigen – gerade für ältere Arbeitnehmer. Denn nicht immer bestehen Chancen, in den einmal erlernten Beruf zurückzukehren.
„Perspektive 50 plus“ ist ein Bundesprogramm, an dem sich unter anderem die Landkreise Leer, Emsland, Soltau-Fallingbostel, Grafschaft Bentheim, Osnabrück und Steinfurt gemeinsam seit 2009 beteiligen. Das Programm richtig sich ausschließlich an Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind. Ziel des Bundesprogramms ist es, neue Wege für die Beschäftigung älterer Menschen zu finden.
Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:
Perspektive 50 plus
Personen v.l.: Monika Fricke (Zentrum für Arbeit), Jan-Dieter Ukena (Kreishandwerkerschaft), Janna Steffen (Kreishandwerkerschaft), Heike Busemann (ZfA), Sitta Hilger (Teilnehmer „Stärken sind gefragt“), Lübbe Hartmann (Kreishandwerkerschaft) und Juliane Albrecht (Kreishandwerkerschaft).
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