Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 19. November 2010

Ein neues Denkmal in der Stadt Bocholt

Unterschutzstellung der Umspannstation auf der Karolingerstraße 40 eingetragen

Bocholt(pd).

Auf Anregung des Vereines für Heimatpflege e.V. Bocholt wurde die Unterschutzstellung der Umspannstation mit dem Westfälischen Amt für Denkmalpflege in Münster abgestimmt und diese nach der Durchführung des Eintragungsverfahrens am 18.06.2010 in die Denkmalliste der Stadt Bocholt unter der Nummer A 80 eingetragen.

Im Jahre 1913 erhielt die Stadt Bocholt erstmals Zugang zur Elektrizität. Das Niederspannungsnetz in 380 / 220 Volt, das die einzelnen Haushalte versorgte, wurde seinerzeit durch das RWE Wesel im Auftrag der Stadt Bocholt ausgebaut und nach Fertigstellung von den Stadtwerken übernommen. Ab diesem Zeitpunkt zeigten sich die Stadtwerke nicht nur für die Gas- und Wasserversorgung, sondern auch für das Stromnetz in Bocholt verantwortlich.

Im Jahre 1914 errichtete das RWE als überörtlicher Lieferant in Bocholt auf dem Grundstück Karolingerstraße 40 eine Umspannanlage, welche auch heute noch dort vorzufinden ist. Diese Anlage mit dem dazugehörigen Dienstgebäude galt als einer der Hauptstützpunkte für die Elektrizitätsversorgung der Betriebe in Bocholt. Es dokumentiert zum einen sehr anschaulich den Beginn der für die Stadt Bocholt und ihrer Industrie so wichtigen Stromversorgung im Jahre 1914, zum anderen die typische Lösung einer damit einhergehenden Bauaufgabe.

Die Möglichkeit der Normierung der technischen Ausstattung von Umspannwerken führte bereits kurz vor dem ersten Weltkrieg zur Typisierung von Gebäude. Die Umspannwerke dieser wie auch der nachfolgenden Zeit folgten überwiegend herrschenden Architekturströmungen und passten sich an die landschaftlichen und örtlichen Besonderheiten an. Dieses traf auch auf die Bocholter Umspannstation auf der Karolingerstraße 40 zu. Mit dem hohen rechteckigen Schalthaus im Vordergrund und dem kleineren Transformatorgebäude mit den großen Öffnungen zum Einbringen der Transformatoren dahinter, trägt sie bereits die Züge der Standardisierung. Die schlichte Backsteinarchitektur der Umspannstation weist auf die zu dieser Zeit beginnenden Moderne hin. Das Dienstgebäude blieb allerdings weiterhin dem Heimatschutzstil verpflichtet.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, 301 Stadtplanung / Untere Denkmalbehörde Frank Scholt


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Karolingerstr. 40 2010
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Karolingerstr. 40 1969
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