Braunschweig.
„Mit 40 Jahren ‚FiBS‘ feiern wir in diesem Jahr ein Jubiläum der besonderen Art. Wie nur wenige Städte in Deutschland hat sich Braunschweig schon sehr früh für Kinder und Jugendliche engagiert, die ihre Sommerferien in der eigenen Stadt verbringen wollen oder müssen.“ Mit diesen Worten kommentierte Jugenddezernent Ulrich Markurth das 40-jährige Bestehen des Programms „Ferien in Braunschweig“, an dem seit 1971 über eine Million Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren teilgenommen. haben.
„Dies war und ist nur durch das ehrenamtliche Engagement vieler Menschen in Sportvereinen, Kirchen, Vereinen, kulturellen Institutionen, Museen, aber auch Braunschweiger Firmen möglich“, betonte Markurth. „Es haben nicht nur viele Kinder FiBS besucht und genossen, sondern auch viele Erwachsene das Angebot durch Zeit, Ideen und Kreativität erst möglich gemacht.“ Jährlich engagieren sich bei FiBS weit über 150 Organisationen mit über 1000 Angeboten.
Höhepunkt des Jubiläumsjahrs 2011 ist ein Jubiläumsfest am Freitag, 9. September, zu dem die Jugendförderung viele frühere und aktuelle Mitarbeiter aus den teilnehmenden Vereinen einlädt. Es soll mit Produktionen aus Musik, Tanz und Theater die aktuelle Arbeit vorstellt und auch Raum für Erinnerungen bieten. Deshalb sucht die Jugendförderung für die Produktion einer Broschüre wie einer Videodokumentation private Fotos und Filme wie auch Zeitzeugen, die aus 40 Jahren FiBS berichten und die Anfänge des Programms, die Highlights und Moden der jeweiligen Zeit anschaulich machen können. Ansprechpartner ist Andreas Zimpel im Fachbereich Kinder, Jugend und Familie, Telefon 0531/470-8526, e-Mail andreas.zimpel@braunschweig.de. Unter dem Titel „40 100 3“ (40 Jahre, 100 Vereine, drei Blumen) sind alle an FiBS teilnehmenden Vereine im Jubiläumsjahr zudem eingeladen, an einer Großskulptur in Gestalt dreier Blumen mitzuwirken, die im Mai im Rahmen der Imagekampagne des Fachbereiches „Unterstützung, die ankommt“ der Öffentlichkeit vorgestellt wird.
„Im Laufe von 40 Jahren hat FiBS die wichtigen Bewegungen der Jugendarbeit nachgezeichnet“, berichten Jugendreferentin Gerda Deitmar und Andreas Zimpel von „FiBS“: von den jugendverbandlich orientierten Veranstaltungen Anfang der siebziger Jahre und dem Wunsch, mit Fahrten in die Umgebung Braunschweigs und zu den ersten „Freizeitparks“ (Ersepark, Heidepark) jenseits der Stadtgrenzen bis hin zu der Entdeckung der Stadtteile in den achtziger Jahren mit der Spielmobilbewegung, die mit Kinder– und Jugendangeboten auf den Spielplätzen in Braunschweig aktiv wurden.
Die „Pädagogische Aktion München“ gab mit ihrer Vielzahl an kinderkulturellen Angeboten wichtige Impulse in Braunschweig, vom Aufleben der Spielebewegung über die Entwicklung neuer, kindgerechter Spiele bis hin zu den Live-Rollenspielen („Herr der Ringe“, „Schwarzes Auge“). Der aktuelle Trend zu Veranstaltungen, die draußen stattfinden und das Erlebnis der Natur umfassen (Zweistromland, Geo-Caching, Mountainbikefahren, Hochseilgärten etc.) hatte bei FiBS seine Anfänge im Pfadfinderwesen der siebziger wie auch in den erlebnispädagogischen Aktionen der neunziger Jahre mit Kanu und Klettern.
In den Anfängen standen das Kind und seine Bedürfnisse in der schulfreien Zeit im Zentrum der Bemühungen der damaligen Jugendpflege. Mit der Einrichtung der ersten „Stadtranderholung“ mit 70 Teilnehmern am Südsee 1982 kamen Themen wie Ganztagsbetreuung, Ausgleich von Kinder- und Erwachseneninteressen hinzu. Das „Südsee Camp“ half die Lücke zu schließen. Nach einer Zwischenstation in Wenden ist dieses Angebot nun seit 2001 als FiBS FerienCamp „Zweistromland“ in Gliesmarode beheimatet. In fünf Wochen buchen jährlich 1000 Kinder diese zentrale Veranstaltung von FiBS.
„Wie in den Anfängen von FiBS stehen auch 2011 die sozial schwachen Kinder in Braunschweig im Mittelpunkt der Bemühungen“, betont Stadtrat Markurth. „Ferien sollen nicht nur attraktiv und abwechslungsreich gestaltet, sondern auch finanzierbar sein.“ Rund 100.000 Euro wendet die Stadt Braunschweig jährlich auf, um Ferienangebote für alle bezahlbar zu machen.
Markurth: „Dass dies immer noch mit dem gleichen finanziellen Aufwand wie 1990 geschieht, zeigt nicht nur den sparsamen Umgang der Stadt mit finanziellen Mitteln, sondern auch die gestiegene Bereitschaft etwa der Wirtschaft, sich zu engagieren.“