Presseinformation

Nr. 79 Steinfurt, 04. März 2011


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„Echte Chancengleichheit von Frauen und Männern noch nicht verwirklicht“
Kommunale Gleichstellungsbeauftragte fordern in Berlin einen Paradigmenwechsel in der Gleichstellungspolitik

Kreis Steinfurt/Berlin. Frauen und Männer sind auf dem Papier längst gleichberechtigt. Doch die Realität sieht anders aus. „Es besteht noch ein großer Handlungsbedarf zu einer echten Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern", weiß Anni Lütke Brinkhaus, Gleichstellungsbeauftragte der Kreisverwaltung Steinfurt. Deshalb fordert sie nachdrücklich: „Das Gutachten der Sachverständigenkommission zum Ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung darf kein zahnloser Papiertiger bleiben."

 

Mit über 100 kommunalen Gleichstellungsbeauftragten nahm Anni Lütke Brinkhaus jetzt an einer Fachkonferenz „Gleichstellung in der Lebenslaufperspektive" zum Gutachten der Sachverständigenkommission in Berlin teil und arbeitete mit an einer Stellungnahme zu diesem Gutachten.

 

Die Sachverständigenkommission hat mit ihrem Gutachten zum ersten Mal eine umfassende Bestandsaufnahme der Gleichstellung in Deutschland geliefert. Die Analyse umfasst die Schwerpunkte Lebensverläufe, rechtlich verankerte Rollenbilder, Bildung, Erwerbsarbeit, Zeitverwendung und soziale Sicherung von Frauen und Männern im Alter.

 

Ebenso wie die Sachverständigen fordert auch die Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros (BAG), die strukturellen Ursachen für die Benachteiligung von Frauen zu beseitigen. Die Abschaffung der Minijobs sowie die Einführung einer Sozialversicherungspflicht ab dem ersten Euro sind dazu genauso erforderlich wie eine Frauenquote in Aufsichtsräten und Führungspositionen.

 

Denn: „Frauen sind in Führungspositionen noch massiv unterrepräsentiert und verdienen durchschnittlich 23 Prozent weniger als Männer. Hinzu kommt, dass ein Großteil der familiären Pflichten immer noch allein von Frauen erfüllt wird und sie daher gerade bei beruflichen Entscheidungen zugunsten von Partnerschaft und Familie häufig zurückstecken müssen", so Anni Lütke Brinkhaus.

 

Die Gleichstellungsbeauftragten haben während der Konferenz die Handlungsempfehlungen der Sachverständigenkommission auf ihre kommunale Übertragbarkeit hin diskutiert, Lösungsvorschläge erarbeitet und weitere Anregungen in den Beratungsprozess eingebracht.

 

 

 





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