Kreis Unna - Presse und Kommunikation

11. März 2011

Beratung und Hilfe im Pflegestützpunkt

Diagnose Demenz

 

Kreis Unna. (PK) Die Erkrankung Demenz bzw. Alzheimer ist nicht neu - aber aufgrund der steigenden Lebenserwartung erkranken immer mehr ältere Menschen daran. Heute leben etwa 1,3 Millionen Menschen in Deutschland mit Demenz, bis 2050 wird sich die Zahl voraussichtlich verdoppeln. Die erkrankten Menschen und besonders ihre Angehörigen benötigen in dieser Situation Beratung und Unterstützung. Das wissen die Beraterinnen im Pflegestützpunkt des Kreises in Kamen aus ihren Gesprächen.

 

„In jedem vierten Beratungsgespräch geht es auch um das Krankheitsbild Demenz. Die Angehörigen möchten meistens die Aufnahme in einem Pflegeheim vermeiden, sind aber durch die häusliche Pflege und Betreuung oft überfordert“, schildert Pflegeberaterin Andrea Schulte ihre Erfahrungen und nennt ein Beispiel. „Letzte Woche war der Mann einer an Demenz erkrankten Frau bei mir. Sie ist sehr vergesslich, fragt mehrmals das gleiche oder findet ihre Schlüssel nicht wieder. Der Ehemann übernimmt mittlerweile die Hausarbeit, weil er festgestellt hat, dass seine Frau z.B. die Waschmaschine nicht mehr richtig bedienen kann. Er nimmt seine Frau auch zum Einkaufen oder zu seinem Arzt mit, weil er sie nicht alleine in der Wohnung lassen möchte. Jetzt merkt er, dass er gereizt reagiert, sich überfordert fühlt und auch ein schlechtes Gewissen hat.“

 

Andrea Schulte konnte ihm einige Hinweise geben, wie er seine Frau betreuen und sich selbst zeitliche Freiräume zum Entspannen und Verschnaufen schaffen kann. „Nicht alle wissen, dass die Pflegeversicherung beispielsweise bis zu 200 Euro monatlich für einen Betreuungsdienst bezahlt. Die Betreuung kann stundenweise zu Hause erfolgen oder auch außer Haus in einer speziellen Betreuungsgruppe für Demenzpatienten.“

 

„Auch der Austausch mit anderen Betroffenen ist eine wichtige Unterstützung, denn gerade in der Pflegesituation fühlt man sich oft alleingelassen“, ergänzt Berater-Kollegin Houria Bouhalhal-Grevenbrock. „Viele wissen z.B. nicht, dass es Gesprächskreise für pflegende Angehörige gibt, in denen man seine Erlebnisse und Sorgen offen ansprechen kann.“

 

Für weitere Fragen über Hilfemöglichkeiten bei der Pflege von Demenzerkrankten stehen die Mitarbeiterinnen des Pflegestützpunktes Kamen zur Verfügung. Die Öffnungszeiten im Pflegestützpunkt, Bahnhofstraße 26 in Kamen sind montags bis freitags von 9 bis 12.30 Uhr und donnerstags 14 bis 17 Uhr. Telefonisch sind die Mitarbeiterinnen unter 0 23 07 / 2 89 90 60 oder per Mail an psp.kamen@kreis-unna.de zu erreichen.

 

Ratsuchende können sich natürlich auch an den Pflegestützpunkt der AOK, Märkische Straße 2 in Unna oder den der Knappschaft, Arndtstraße 4 in Lünen wenden. Weitere Informationen über alle Pflegestützpunkte gibt es im Internet unter www.kreis-unna.de (Menüpunkt Gesundheit & Soziales, Hilfen bei Pflegebedürftigkeit).

 

Bildzeile 1: Houria Bouhalhal-Grevenbrock. Bildzeile 2: Andrea Schulte. Fotos: Kreis Unna




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Houria Bouhalhal-Grevenbrock


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Andrea Schulte


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