Bocholt, 28. März 2011
Wo Frauen Bocholts Geschichte prägten
Frauenstadtführung zum Abschluss des Bocholter Frauentages 2011
Bocholt (PID).
Apollonia von Diepenbrock, Helene Drießen und Jeannette Wolff waren nur drei gebürtige Bocholterinnen, die die Stadtführerin Ulrike Schleiting-Oostendorp am Sonntag, 27. März, vorstellte. Bei strahlendem Sonnenschein nahmen 24 interessierte Frauen an der Frauenstadtführung zum Abschluss der Bocholter Frauentage 2011 teil.
Treffpunkt war das VHS-Haus am Südwall. Dort berichtete die Stadtführerin über das harte Leben von Frauen als Bedienstete in herrschaftlichen Häusern. Die Herrin des Hauses, so sagte sie, habe sich lediglich auf die Führungsaufgaben beschränkt. Harte Arbeiten, wie z. B. Wäsche waschen etc., überließ sie ihren Bediensteten. Diese hatten kein einfaches Leben, waren ihre Tage doch 14 Stunden lang und das an allen sieben Tagen in der Woche. Allerdings musste sich auch die Herrin des Hauses im 19. Jahrhundert im Hinblick auf Einstellung und Entlassung der Bediensteten nach ihrem Mann richten – diese Aufgabe oblag nämlich ihm.
Im weiteren Rundgang stellte Ulrike Schleiting-Oostendorp interessante Orte, die von Frauen in der Bocholter Stadtgeschichte geprägt wurden, vor. So berichtete sie gegenüber dem Einkaufszentrum „Shopping-Arkaden“ über das Leben der gebürtigen Bocholterin Helene Drießen, die u. a. als Politikerin der Zentrumspartei bundesweit bekannt wurde.
Weitere Stationen am heutigen Mariengymnasium sowie am Busbahnhof, wo das weiße und schwarze Stift standen, folgten. An das Leben der Klemensschwestern in Bocholt erinnerte sie am Standort des ehemaligen Bocholter Krankenhauses und heutigen Diepenbrock-Seniorenwohnheims an der St. Agnes-Kapelle. In der Langenbergstraße erzählte sie über das Leben der Bocholter Jüdin Jeannette Wolff, die als bekannte SPD-Politikerin nach dem Krieg im Bundestag wirkte.
Auch über das Leben der Schwester von Kardinal Melchior von Diepenbrock, Apollonia, wusste Schleiting-Oostendorp einiges zu berichten. So gründete Apollonia in Regensburg das St. Josef-Stift und wirkte dort als Armenfürsorgerin, Krankenpflegerin und Erzieherin. Sie sei von Kardinal von Diepenbrock, so die Stadtführerin, in seinen Briefen liebevoll „mein Äppelken“ genannt worden.
Den Abschluss des eineinhalbstündigen Rundgangs bildete der Marktplatz vor dem Historischen Rathaus. Hier stand das Haus des bekannten Kupferstechers und Goldschmiedes Israhel von Meckenem sowie seiner „streitbaren“ Frau Ida.
Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Partnerschaftsbeauftragte Petra Taubach, Telefon 0 28 71 95 33 28, E-Mail: ptaubach@mail.bocholt.de
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Frauentag 2011 - Stadtführung
Frauenstadtführung mit der Stadtführerin Ulrike Schleiting-Oostendorp (rechts) - Foto: Petra Taubach, Stadt Bocholt