Kreis Unna - Presse und Kommunikation

01. April 2011

Netzwerk gegen Schlaganfall

Initiatoren wollen Prävention und Zusammenarbeit verbessern

Kreis Unna. (PK) Auf Anregung der neurologischen Kliniken des St. Marien-Hospitals Lünen und des Evangelischen Krankenhauses Unna hat sich im Kreis Unna ein fachlich hochrangig besetztes Netzwerk im Kampf gegen den Schlaganfall gebildet. Dies ist das Ergebnis eines intensiven Erörterungsgespräches von Fachleuten aus den Bereichen Diagnostik, Therapie und Rehabilitation, Selbsthilfe und Krankenkassen, zu dem Gesundheitsdezernent Norbert Hahn über 60 Teilnehmer im Haus Opherdicke begrüßen konnte. Mit Unterstützung des Kreises Unna und unter der Schirmherrschaft von Landrat Michael Makiolla will das Netzwerk neben der Prävention auch die Versorgungsstrukturen verbessern.

 

Bereits im Oktober letzten Jahres hat sich vorbereitend eine Arbeitsgruppe der beteiligten Kliniken und dem Kreisfachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz mit dieser Gründung befasst. In der jetzigen Folgeveranstaltung machten Dr. Heidi Silberg und Dr. Eberhard Finke (beide Evangelisches Krankenhaus Unna) sowie Dr. Iris Adelt und Dr. Peter Schejbal (beide St.Marien-Hospital Lünen) noch einmal deutlich, dass man im Kreis Unna pro Jahr mit durchschnittlich 850 Schlaganfallereignissen (bundesweit ca. 200.000) zu rechnen habe und es sehr auf eine rechtzeitige Erkennung ankomme. Dr. Silberg: „Nach Auftreten der ersten Symptome ist eine Behandlung in den folgenden drei bis vier Stunden entscheidend.“

 

Amtsarzt Dr. Bernhard Jungnitz ergänzte, dass 37 Prozent der Betroffenen nach bundesweiten Erhebungen innerhalb des ersten Jahres nach dem Schlaganfall sterben, 70 Prozent der Überlebenden langfristig behindert bleiben. Gemeinsam mit den neurologischen Kliniken, die über sogenannte „stroke units“ (spezialisierte Schlaganfallbehandlungseinheiten) verfügen, will das Netzwerk mit den „Bindegliedern“ diesen Folgen entgegenwirken und insbesondere präventiv tätig werden. Dr. Adelt erläuterte die Vorteile einer sinnvollen Vernetzung der Akteure (auch unter einem gemeinsamen Logo) und wies am Rande auf den Informationsbus des überregionalen Netzwerkes „Ruhrgebiet gegen Schlaganfall“ hin, das von 27 Stroke-Units der Region getragen wird und ebenfalls Informationen und Ratschläge zum Thema gibt.

 

Aus Sicht der Betroffenen stellte Klaus Thielker als Vorsitzender der „Schlaganfall Selbsthilfe Gemeinschaft Lünen“ seine eigene Erkrankung vor und verwies dabei auf den hohen Stellenwert der Unterstützung und die Gespräche in der Selbsthilfegruppe: „Der Erfahrungsaustausch und auch das nur Zuhören ist für die Betroffenen und deren Angehörige sehr hilfreich.“ Es komme jedoch viel auf die Eigeninitiative und Bereitschaft der Betroffenen an, sich mit der eigenen Situation auseinander zu setzen, Unterstützung zu suchen und anzunehmen.

 

Am 18. Mai wird das Netzwerk die Diskussionen und den weiteren Ausbau des Netzwerkes mit der niedergelassenen Ärzteschaft und der Planung von Fortbildungsveranstaltungen für ärztliche und medizinische Heilberufe fortsetzen.

 

Bildzeile: Gemeinsam gegen den Schlaganfall (v.l.n.r.): Dr. Bernhard Jungnitz, Dr. Eberhard Finke, Dr. Heidi Silberg, Dr. Iris Adelt, Dr. Peter Schejbal und Klaus Thielker.




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Gemeinsam gegen Schlaganfall


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