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Bildungskonferenz gibt Startschuss für Inklusion im Hochsauerlandkreis

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14. April 2011
Bildungskonferenz gibt Startschuss für Inklusion im Hochsauerlandkreis
Hochsauerlandkreis.

Landrat Dr. Karl Schneider und Arnsbergs Bürgermeister Hans-Josef Vogel gaben bei der gemeinsamen Bildungskonferenz im Berufskolleg Olsberg den Startschuss für mehr Inklusion im Hochsauerlandkreis. Rund 120 Teilnehmer aus den Bereichen Schule, Jugendhilfe, Eltern, Politik und Behindertenbeauftragte diskutierten die verschiedensten Themenbereiche und Fragestellungen wie „Was muss sich in unseren Köpfen ändern, um Inklusion als Chance zu sehen?“, „Was bedeutet ein verändertes Selbstverständnis von Schule für Ihre jeweilige Rolle?“ und „In welchen Bereichen Ihres Alltags spielt Inklusion gegenwärtig eine Rolle?“. Dabei zeigte sich, dass die überwiegende Zahl von Gästen – allesamt Entscheidungsträger in der Region – mehr Inklusion sehr begrüßt. Um Inklusion leben zu können, müssen sich aber die Rahmenbedingungen von Lernen in und außerhalb der Schulen noch deutlich ändern, auch das machten die Teilnehmer klar.

Inklusion ist gleichberechtigte Teilhabe

Neue Denkanstöße brachte Prof. Dr. Matthias von Saldern, Leuphana Universität Lüneburg, mit: „Alle Kinder haben Förderbedarf, nicht nur Kinder mit Behinderungen.“ Er machte auch deutlich, dass Inklusion kein Prozess ist, sondern eine Geisteshaltung. Anhand der Paula-Modersohn-Schule Bremerhaven zeigte er modellhaft auf, wie Lernen aussehen kann. Dort wird nach sogenannten Kompetenzrastern gearbeitet, in denen die Kinder individuell gefördert und motiviert werden. Dabei stellte er immer wieder die bisherigen Strukturen von Lernen an den Schulen in Deutschland in Frage. „Inklusion ist eine Haltungsänderung und gilt nicht nur für die Schule, sondern für alle Lebensbereiche“, unterstrich Prof. Dr. von Saldern, der auch Mitglied des Fachausschusses Bildung der Deutschen UNESCO-Kommission ist, seine Haltung.

Deutschland sondert zu viele Kinder aus

Hans Meyer, Landesrat des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), machte den Handlungsbedarf in Deutschland sichtbar. Deutschland sondert besonders viele Schüler in Förderschulen aus. Nach einer Statistik der Bertelsmann-Stiftung von 2009 liegt Deutschland mit 4,8 Prozent Schülern direkt hinter Schlusslicht Belgien (5,1 Prozent). Der EU-Durchschnitt beträgt 2,1 Prozent. Im Schuljahr 2009/2010 hatten 130.000 von 2,2 Millionen Schülern in NRW sonderpädagogischen Förderbedarf, davon 53.200 im Bereich Lernen.

Die inklusivste Bildungseinrichtung ist die Kita

In den verschiedenen Bildungseinrichtungen wird Inklusion unterschiedlich intensiv betrieben. Dabei gilt, je jünger die Kinder, desto inklusiver die Einrichtung, in der sie sich aufhalten. Bundesweit besuchen 61,5 Prozent der förderbedürftigen Kinder eine Regelkindertagesstätte, 33,6 Prozent die Grundschule und 14,9 Prozent eine weiterführende Schule. In NRW sind es in der Kindertagesstätte immerhin 76 Prozent, dann in der Grundschule aber nur noch 24,9 Prozent und in der weiterführenden Schule verbleiben lediglich 11,1 Prozent. Der Hochsauerlandkreis zählt aktuell 1.940 Kinder und Jugendliche in Förderschulen, 164 befinden sich im gemeinsamen Unterricht an allgemein bildenden Schulen. Der Anteil dieser Schüler stieg in den letzten Jahren deutlich.


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Bildungskonferenz 1

Die Teilnehmer diskutierten intensiv in Kleingruppen die Fragestellungen zum Thema Inklusion. / Foto: Pressestelle HSK
Bildungskonferenz 1



Bildungskonferenz 2

Die Teilnehmer diskutierten intensiv in Kleingruppen die Fragestellungen zum Thema Inklusion. / Foto: Pressestelle HSK
Bildungskonferenz 2


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