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OB Lewe: "Zukunft mit gerecht verteilten Chancen organisieren" / Integrationsministerium: "Stadt der gelebten Interkulturalität" Münster (SMS) "Es geht darum, dass wir in Münster mit Bürgerinnen und Bürgern aus über 150 Ländern unsere Zukunft gemeinsam, friedlich und mit gerecht verteilten Chancen organisieren." Auf diesen griffigen Nenner brachte Oberbürgermeister Markus Lewe die Aufgabe "Migrationsleitbild", die seit Jahren die Stadt und die Stadtgesellschaft beschäftigt. Am Mittwoch führte sie 120 Verantwortliche und Fachleute aus NRW-Kommunen, den Niederlanden und ganz Deutschland und Referatsleiter Dr. Bernhard Santel aus dem NRW-Integrationsministerium zur Tagung ins Stadthaus 2. Warum ausgerechnet hierher? "Münster ist auch eine Stadt der Integration und der gelebten Interkulturalität", so Dr. Santel "Die Integrations- und Flüchtlingspolitik der Stadt haben überregional Anerkennung gefunden. Wer wissen will, was in den Niederlanden im Bereich der Integration passiert, was dort besser läuft als in Deutschland, und was dort vielleicht schlechter läuft, der findet in Münster kompetente Ansprechpartner. Dieses Wissen nutzen auch die Mitarbeiter im Integrationsministerium immer wieder gerne." Die Tagung bilanzierte das mehrjährige, wissenschaftlich begleitete Interreg-Projekt "Migrationsleitbild". In Form eines europäischen Handbuchs Migrationsleitbild sollen davon am Ende alle Städte und Gemeinden praktischen Nutzen haben. Träger des Projekts ist die Stadt Münster, Projektpartner das niederländische Almelo in Zusammenarbeit mit der Euregio. Als Unterstützer sitzen mit im Boot das NRW-Wirtschaftsministerium, die Provinz Overijssel und der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Münster musste wie auch alle anderen Kommunen lernen: Gute Absichten und wohlmeinende Worte genügen nicht. Integrationsarbeit ist Basisarbeit, sie braucht langen Atem, Dialog und Konsens in der Stadtgesellschaft und trägerübergreifendes Engagement. Sie ist alternativlos. Selbst in Städten wie Münster hat fast jeder vierte Einwohner Wurzeln im Ausland, er oder ein Elternteil wurde nicht in Deutschland geboren. Die Migration verändert die Städte. "Früher verstand sich kommunale Migrationspolitik weitgehend als Behebung von Defiziten. Heute erkennen wir die großen Entwicklungschancen, die Zuwanderung für Kommunen bedeuten kann", so Münsters OB Lewe. Die Stadt hat in den letzten zehn Jahren einen weiten Weg zurückgelegt. Seit 2000 bringt sie Flüchtlinge sozialverträglich in dezentralen, überschaubaren Wohnheimen unter. Zuwanderer ohne Rechtsanspruch erhalten ebenfalls einen Sprachkurs. Lotsen helfen den Menschen, in der neuen Lebensumwelt anzudocken, Kontakte und Arbeit zu finden, von Transferleistungen unabhängig zu werden. Nicht nur für die Zuwanderer, für das ganze Gemeinwesen zahlen sich solche Angebote letztlich sogar finanziell aus, konnte mit der neuen SROI-Messmethodik nachgewiesen werden. 2008 folgte die Verabschiedung eines umfassenden Migrationsleitbildes durch den Rat, dessen viele Einzelpunkte jetzt umgesetzt werden. Integrationspolitik ist Aufgabe auf allen föderalen Ebenen. Ob allerdings "Integration tatsächlich gelingt oder ob sie scheitert, das entscheidet sich in der Kommune", sagte Dr. Santel. Die NRW-Landesregierung wolle in der Integrationspolitik ebenfalls neue Wege gehen. Ein zentrales Projekt sei es, für NRW als erstes Flächenland Integration als Aufgabe gesetzlich zu verankern. Er kündigte an, das Land wolle sich auch selbst in die Pflicht nehmen. "Wir wollen die Landesverwaltung interkulturell öffnen und den Anteil der Beschäftigten mit Migrationshintergrund deutlich erhöhen."
Infos zum Interreg-Programm "Migrationsleitbild": www.muenster.de/stadt/zuwanderung
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Herausgeberin: Stadt Münster, Presse- und Informationsamt, 48127 Münster Tel. 02 51/4 92-13 00, -13 01, -13 02, Fax 02 51/49 2-77 12 www.muenster.de/stadt/medien, presseamt@stadt-muenster.de |