14 Jahre war Hubert Sülzer Bürgermeister von Gummersbach. Es wären wohl noch ein paar Jahre mehr geworden, doch als Sülzer 1989 zum vierten Mal gewählt wurde, lehnte er die Wahl ab. Der Grund: Sülzer war mit den Stimmen der damals im Rat vertretenen rechtsradikalen "Republikaner" gewählt worden. Das konnte und wollte der geradlinige und aufrichtige Politiker nicht hinnehmen: "Ich will mit den braunen Brüdern nichts zu tun haben, denn sie haben mir in meinem Leben schon genug eingebrockt."
So erklärte Sülzer seine Entscheidung und verzichtete schweren Herzens auf das von ihm so geliebte Amt.

Heute wäre Hubert Sülzer 90 Jahre alt geworden. Die Stadt Gummersbach gedachte ihrem ehemaligen Bürgermeister mit einer Gedenkveranstaltung auf dem Westfriedhof. Bürgermeister Frank Helmenstein würdigte Sülzer vor einer großen Schar von Gästen aus Familie, Politik und Gesellschaft als "leuchtendes Vorbild" in Sachen Lokalpatriotismus und ideale Besetzung eines bürgernahen Bürgermeisters. Er habe den Gummersbachern mit "bewundernswerter Hingabe" eines der größten Geschenke gemacht: Zeit.

Sülzers Amtsführung sei geprägt gewesen von einem "ausgleichenden, konsensorientierten Politikstil" geprägt gewesen, der ihm "Respekt und Sympathie weit über die Grenzen seiner Partei hinaus und Wertschätzung auch beim politischen Gegner eingebracht" habe.

In der Nacht zum 2. Juni 1999 verstarb Hubert Sülzer nach schwerer Krankheit. "Sein Name", so Helmenstein, "ist und bleibt untrennbar mit Gummersbach verbunden."