Kreis Unna. (PK) Die „Hilfen zur Erziehung“, die der Kreis in seiner Jugendamtsfunktion für Bönen, Holzwickede und Fröndenberg organisiert, sollen eingedämmt werden. Dies ist erklärter Wille der drei Kommunen, des Kreistages und der Kreisverwaltung. Im Kreistag am 28. Juni wurde deshalb ein vier-Punkte-Katalog verabschiedet. Gesetzt wird dabei vor allem auf Prävention.
Von zwei auf fünf Gruppen ausgebaut und über freie Träger erfolgen soll die Soziale Gruppenarbeit. Sie ist eine Mischform von Freizeitpädagogik und erzieherischen Hilfen und soll die soziale Kompetenz und Lernfähigkeit von Kindern und Jugendlichen verbessern. Als jährliches Einsparpotential wurden dabei rund 104.000 Euro ausgemacht.
Durch die Einrichtung einer – zunächst auf zwei Jahre befristeten – halben Stelle beim Allgemeinen Sozialdienst (ASD) sollen Hilfs- und Beratungsangebote rund um die Kindererziehung intensiviert werden. Die Nettoeinsparung wird hier mit rund 68.900 Euro im Jahr beziffert.
Um die Zahl der teuren Heimunterbringungen zu reduzieren, sollen vor allem ältere Kinder mehr in Pflegefamilien untergebracht werden. Um diesen Prozess voranzubringen, wird – ebenfalls auf zwei Jahre befristet – eine neue Stelle eingerichtet. Die Kosten-Nutzen-Rechnung ergibt hier eine Nettoeinsparung von jährlich rund 74.700 Euro.
Vierter Baustein ist die Einführung eines externes Controllings, das unter dem Strich nochmals zu jährlichen Einsparungen von 102.000 Euro führen soll.
Der im Kreistag gefasste Beschluss geht auf Vorschläge des Beratungsunternehmens Rödl & Partner zurück. Die Berater hatten die „Hilfen zur Erziehung“ parallel zum Konsolidierungsprozess der Kernverwaltung des Kreises betrachtet und Einsparpotentiale benannt. Die Vorschläge waren zuvor in Bönen, Holzwickede und Fröndenberg diskutiert und befürwortet worden.