Kreis Unna - Presse und Kommunikation

14. Juli 2011

Klimaschutzflagge für Volksbank

Solarpotenzialkataster für Kamen und Werne finanziert

Kreis Unna. (PK) Der Kreis Unna hat die Volksbank Kamen-Werne eG als neunte Institution am 14. Juli mit der Klimaschutzflagge der Landesarbeitsgemeinschaft Lokale Agenda 21 ausgezeichnet.

 

Mit der Weitergabe der Flagge an die Volksbank Kamen-Werne eG würdigte der Kreis Unna, vertreten durch Dipl. Ing. Ludwig Holzbeck, im Rahmen seiner Klimaschutzinitiative das große Engagement, das zur Schaffung eines umfassenden Solarpotenzialkatasters für die Städte Kamen und Werne führte.

 

Die Nutzung und Gewinnung regenerativer Energien und eine mögliche Energiewende sind derzeit aktuelle Themen für Politik und Bevölkerung. Hier ist eine Vielzahl von Akteuren in unterschiedlicher Weise betroffen. Die großen Energiekonzerne, lokale Versorgungsunternehmen, Endkunden aber auch die Kommunen können einen Beitrag für eine langfristige nachhaltige Energieversorgung leisten.

 

Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion zum Ausbau regenerativer Energien in Deutschland hat die Volksbank Kamen-Werne eG in Kooperation mit den Städten Kamen und Werne die Erstellung eines Solarpotentialkatasters finanziert. Es handelt sich hierbei um eine internetgestützte interaktive Karte, auf der für jedes Gebäude einer Stadt verzeichnet ist, wie geeignet es für die Gewinnung von Sonnenenergie ist. Mit Hilfe dieser Karten können Hauseigentümer Informationen zu der Eignung Ihres Daches für Photovoltaik und Solarthermie erhalten. Das Solarpotentialkataster wurde von der Firma tetraeder.solar GmbH aus Dortmund erstellt.

 

Zur Motivation erklärte Jürgen Eilert, Vorstand der Volksbank Kamen-Werne eG, dass er ein stark wachsendes Interesse bei seinen Kunden sieht: „Aus vielen Gesprächen mit unseren Mitgliedern und Kunden wird deutlich, dass ein hohes Interesse am Ausbau der erneuerbaren Energien besteht. Im Rahmen unseres genossenschaftlichen Förderauftrages werden wir uns dieser Aufgabe stellen und unsere Mitglieder bei der Nutzung von Solarpotential unterstützen.“

 

Das Solarpotentialkataster soll zum konkreten Handeln vor Ort anregen. Es zeigt, wie geeignet ein Gebäude für die Gewinnung regenerativer Energien ist und welchen Beitrag es tagtäglich durch Reduzierung der CO-2-Emissionen zum Klimaschutz leisten kann. In den allermeisten Städten und Gemeinden könnte die in den Privathaushalten benötigte Strommenge vollständig durch die Nutzung der Sonnenenergie gewonnen werden. Ein Solarpotentialkataster ist Vorbild für eine positive Energiebilanz und damit für eine zukunftsweisende Energieversorgung.

 

Das Solarpotentialkataster basiert auf dreidimensionalen Oberflächenmodellen. Gängige Laserscandaten wurden speziell zu diesem Zweck von der tetraeder.solar GmbH für die Städte Kamen und Werne mit Hilfe einer eigens entwickelten Software automatisiert in ein 3-D-Modell überführt und dort gemeinsam mit den amtlichen Katasterdaten weiterverarbeitet. Die Simulation umfasst ein ganzes Jahr, jeweils von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang – jede Woche ein Referenztag im stündlichen Rhythmus - und berücksichtigt auch mögliche Beeinträchtigungen  von z.B. Nachbargebäuden.

 

Die so berechneten Dachflächen werden als „geeignet“, „bedingt geeignet“ und „nicht geeignet“ eingestuft. Für jede Dachfläche kann im Detail die Sonneneinstrahlung in kWh/Jahr sowie die geeigneten Dachflächen für die Installation von Solarenergiemodulen angezeigt werden. Auch besteht die Möglichkeit für jedes Gebäude noch eine detaillierte Berechnung aufzurufen, mit Empfehlungen für den geeigneten Modultyp sowie einer Darstellung der möglichen Investitionskosten und des prognostizierten Ertrags. Über eine Suche nach Straße und Hausnummer können Eigentümer ihre Gebäude schnell finden.

 

Bei Nutzung aller als „gut geeignet“ und „bedingt geeignet“ eingestuften Dachflächen, beträgt das Potential für die Erzeugung regenerativer Energie aus der Nutzung von Sonnenenergie in Kamen 89.190.000 kWh und in Werne 76.500.000 kWh im Jahr. Unter der Annahme, dass eine Person pro Jahr 1.500 kWh benötigt, könnten damit aus dem Ertrag in Kamen bilanziell 59.460 Personen und in Werne 51.000 Personen versorgt werden. Bei Einwohnerzahlen von aktuell rund 46.000 in Kamen und etwa 31.000 in Werne wird deutlich, dass der Energiebedarf weitgehend aus regenerativer Energie gedeckt werden könnte, bzw. bei voller Ausschöpfung darüber hinaus Energie erzeugt werden könnte.

 

Das CO-2-Einsparungspotenzial und damit der Beitrag zum Klimaschutz sind ebenfalls bedeutend. Wenn man den Wert von 700g/kWh, bzw. 700kg/1.000kWh, zu Grunde legt, ein genäherter Wert für die Substitution der Energieträger Kernkraft sowie fossiler und sonstiger Energieträger durch regenerative Energieträger in NRW, errechnet sich ein CO-2-Einsparungspotential für Kamen von rund 62.433 Tonnen und für Werne von etwa 53.550 Tonnen. Weitere Werte aus der Solarpotenzialanalyse für Kamen und Werne sind in der angefügten Tabelle aufgeführt.

 

Bildzeile:

Ludwig Holzbeck (3.v.r.) vom Kreis überreichte die Klimaschutzflagge an die Volksbank Kamen-Werne. Foto: Kreis Unna

 

 

Das Solarpotenzialkataster für Kamen kann im Internet über www.solare-stadt.de/kamen/ und für Werne über www.solare-stadt.de/werne/ aufgerufen werden. Zusätzlich ist das Solarpotenzialkataster für beide Städte auch über die Homepage der Volksbank Kamen-Werne eG, www.vb-kawe.de, einsehbar.

 

Die Daten sind einer Tabelle zu entnehmen, die wie das Foto mit versandt wird.




Pressekontakt: Kreis Unna - Presse und Kommunikation, Constanze Rauert, Fon 02303 27-1013, E-Mail constanze.rauert@kreis-unna.de
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Klimatabelle


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Klimaschutzflagge überreicht


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