Eingeladen zu dieser Tagung hatte die AG Netzwerk HSK-Soest, die sich zusammensetzt aus Sozialarbeitern und weiteren Fachleuten psychiatrischer Institutionen beider Kreise. „Die seit Jahren bestehende partnerschaftliche Kooperation auf der Netzwerk-Ebene dient dem Ziel einer verstärkten Kooperation zwischen den beiden Kreisen Soest und Hochsauerland“ so der Landrat des Hochsauerlandkreises, Dr. Karl Schneider, in seinem Grußwort und machte deutlich, dass diese Zusammenarbeit bereits zu effektiven und zu guten Ergebnissen geführt hat.
Die Netzwerktagung findet alljährlich zu einer anderen Thematik an einem der Institutionsstandorte statt. Für die Organisation vor Ort im Kreishaus bedankte sich die AG Netzwerk bei den „Hausherren“ und insbesondere beim Psychiatriekoordinator Karl Josef Fischer.
Dr. Wilfried Huck, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Leiter der Tagesklinik und Ambulanz der LWL Klinik Hamm/Rheda Wiedenbrück zeigte die Ursachen „Sozialer Behin-derung“ aus Sicht der Kinder- und Jugendpsychiatrie auf. „Die Durchsetzung der eigenen Wünsche und Bedürfnisse von jungen Menschen bringt Eltern und Fachkräfte an ihre Gren-zen, Lebensprobleme scheinen von den Betroffenen nicht mehr gelöst werden zu können, es besteht eine potentielle Selbst- und/oder Fremdgefährdung“, so Dr. Wilfried Huck.
Die Darstellung der Situation und der Hilfeangebote aus Sicht der Jugendhilfe wurden von Birgit Averbeck, Familientherapeutin, Koordination Kinderschutz des Jugendamtes Dortmund dargestellt. „Wir müssen konkretes Verhalten von Fachkräften im Fallverlauf wertschätzend nachvollziehen und als Grundlage für eine zukünftige fallübergreifende Verbesserung der Kooperation zwischen den Beteiligten nutzen“ so ihr Wunsch an die Teilnehmer. Sie benutzte das Bild einer Hängebrücke, die fragil ist und die Akteure an unterschiedlichen Stellen zeigt.
Martin Krüger, Sozialabeiter der Jona-Therapeutischen Jugendwohngruppe Lippstadt, berichtete über Praxiserfahrungen im Umgang mit sozialem Fehlverhalten. Monika Stich, Mitglied im AG-Netzwerk und Moderatorin der Fachtagung fasste das Ergebnis der Diskussion und der Fachtagung zusammen: „Wir sind uns einig, den Prozess einer verbesserten Kooperation der Hilfesysteme weiter voran zu treiben und gemeinsam an Hilfen für Kinder und Jugendliche zu arbeiten“. Erste Schritte sind getan. In Kleingruppen haben die Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen Kontakt aufgenommen, den Ist-Stand erhoben und erste Schritte zu Lösungsstrategien vorgeschlagen.