Presseinformation

Nr. 512 Steinfurt, 29. Dezember 2011


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Wasserrahmenrichtlinie: erster Umsetzungsfahrplan nahezu fertig
Umweltamt blickt auf 2011 zurück: Auch Radweg im Emsdettener Venn ist abgeschlossen

Kreis Steinfurt. Die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) hat in 2011 die Untere Wasserbehörde des Kreises Steinfurt erheblich beschäftigt. Diese europäische Richtlinie schreibt vor, dass alle Gewässer einen guten chemischen und ökologischen Zustand haben sollen – spätestens bis 2027.

 

Das Land NRW hat deshalb Umsetzungsfahrplänen zu erstellen. Diese Aufgabe übernehmen im Kreis Steinfurt vier regionale Kooperationen unter der Leitung der Unteren Wasserbehörde und des WLV, die sich im vergangenen Jahr intensiv mit der Problematik befasst haben. Deren Aufgabe: 670 Kilometer berichtspflichtige Fließgewässer bis März 2012 zu bearbeiten, konkret: Maßnahmen vorzuschlagen, Arbeitsunterlagen und Karten zusammen zu stellen. Noch konkreter: fanden unzählige Gewässerbegehungen mit Eigentümern, zumeist Landwirten, statt. Hunderte Einzelgespräche, Arbeitsgruppensitzungen, Kleinarbeit über Listen und Karten waren erforderlich.

Einer der wichtigsten Punkte, die Frage zur Finanzierung, konnte entschärft werden durch die Naturschutzstiftung des Kreises Steinfurt. Neben der Förderung des Landes NRW will sich die Naturschutzstiftung mit einem kreiseigenen Gewässerentwicklungsprogramm zur Anlage von Gewässerrandstreifen an der Finanzierung beteiligen und erhält im Gegenzug die Rechte an den „Ökopunkten“ der Maßnahme – in Absprache und mit dem Einverständnis der Eigentümer.

 

Knapp 1100 Maßnahmen kamen so bis Ende Juni während der Maßnahmenabfrage zusammen – und fanden ganz überwiegend Zustimmung in den sich anschließenden Workshops und bei den betroffenen Anliegern.

 

Damit konnten die verantwortlichen Akteure in 2011 den ersten Umsetzungsfahrplan zur Wasserrahmenrichtlinie nahezu vollenden. Die Abschlussveranstaltung ist im Januar geplant. Allerdings: Die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie im Kreis wird damit nicht beendet sein. Mit den eigentlichen Maßnahmen geht es demnächst weiter – mit Dynamik für lebendige Gewässer im Kreis Steinfurt.

 

Auch für die untere Landschaftsbehörde, eine weitere Abteilung des Kreis – Umweltamtes, war 2011 ein erfolgreiches Jahr. Ein Beispiel: Der Raderlebnisweg Emsdettener Venn konnte fertig gestellt werden. Die Vorplanungen dafür begannen schon 2008, als der Kreis Steinfurt in enger Kooperation mit der Biologischen Station, der Stadt Emsdetten und der Gemeinde Neuenkirchen erfolgreich EU - Mittel eingeworben hatte. Damit erhielt der Kreis 234.000 Euro als 80-Prozent-Förderung von Land und der EU – und konnte direkt starten. Ziel war es, einen Radweg rund um die Kernzone im Naturschutzgebiet „Emsdettener Venn“ anzulegen. Dazu gehörte nicht nur die Wegeplanung, auch Maßnahmen zur Biotopentwicklung und für Infoeinrichtungen waren durchzuführen. Mittlerweile sind Blänken angelegt, Birkenaufschlag beseitigt, die Wasserhaltung des Moores durch Stauwälle verbessert worden. Der Radweg ist mit Sandsteinschotter befestigt worden bis auf einen Abschnitt, wo aus Naturschutzgründen wertvolle Sandtrockenrasen erhalten werden sollten. Zuletzt ließen die Mitarbeiter der unteren Landschaftsbehörde Informationstafeln aufbauen und als wichtigste Maßnahme eine neue Aussichtsplattform errichten. Deren Clou: Sie ist auch für Rollstuhlfahrer geeignet und besitzt eine mit Solarstrom betriebene Vogelstimmenanlage. Diese spielt auf Knopfdruck die Stimmen der hier vorkommenden und bei guten Tagen zu beobachtenden Vogelarten ab.

 

Seit Herbst 2011 lädt der Radweg zu Touren durchs Emsdettener Venn ein.

 

 

Pressekontakt:  Silke Wesselmann, Tel.: 02551/ 69-2167

 





Radweg im Emsdettener Venn



Auch eine Erfolgs - Maßnahme im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie: Der ökologische Umbau der Steinfurter Aa zwischen der Nünningsmühle in Borghorst bis zur Einmündung in die Vechte in Wettringen