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Sieben statt fünf Stipendien für Medizin-Studenten


Landkreis Leer will dem Ärztemangel zuvorkommen
11. Januar 2012

Im Kampf gegen den Ärztemangel will der Landkreis Leer nicht nur wie zunächst geplant fünf jungen Menschen ein Stipendium anbieten, sondern hat seine Förderung gleich beim Start auf sieben Medizinstudenten ausgeweitet. Das hat der Kreisauschuss, das nach dem Kreistag höchste Organ des Landkreises, in seiner jüngsten Sitzung auf Vorschlag von Landrat Bernhard Bramlage beschlossen.

Der Landkreis profitiert von der Gegenleistung der Studenten: Sie verpflichten sich, nach ihrem Examen im Landkreis Leer zu arbeiten. Je nach Förderung gehen die Mediziner ein Verpflichtung bis zu drei Jahre ein. "Und im Idealfall geht es danach weiter" hofft Bramlage. Er sagt: "Der Landkreis leistet durch die Stipendiate langfristig einen Beitrag gegen den sich abzeichnenden Ärztemangel".

Für die Ausweitung des Programms um zwei zusätzliche Stipendien gibt es nach den Worten des Landrats gute Gründe: Das eingesetzte Auswahlgremium stellte bei sieben der Bewerber "eine so gute Motivation und Qualifikation" fest, dass man keinen davon abweisen wollte.

Die geförderten Studenten erhalten bis zu 600 Euro monatlich über eine Regelstudienzeit von sechs Jahren und drei Monaten. Abhängig davon, in welchem Semester ein Student sich bei Beginn der Förderung befindet, kommt pro Student ein Betrag von maximal 40.200 Euro zusammen.

Hintergrund:

Der demografische Wandel ist seit Jahren ein Arbeitsschwerpunkt des Landkreises Leer. Das Thema „Demografischer Wandel und Sicherung der Ärzteversorgung“ wird seit dem Jahr 2009 in der Arbeitsgruppe Infrastrukturplanung und Siedlungsentwicklung bearbeitet. Basierend auf eigenen Untersuchungsergebnissen wurde ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung des Ärztemangels erarbeitet, soweit der Landkreis aus seinem Verantwortungsbereich heraus die Möglichkeiten dazu hat.

Das Stipendienprogramm für Mediziner ist ein Baustein von vielen, mit denen der Landkreis den demographischen Wandel in seinem Kreisgebiet gestalten und dem prognostizierten Ärztemangel begegnen will. Die Resonanz auf das Programm ist aus Landkreissicht sehr erfreulich. Nicht nur „Landkreis-Kinder“ seien daran interessiert und bereit, im Gegenzug zum Stipendium nach Studienabschluss bis zu drei Jahre im Kreisgebiet zu praktizieren. Auch junge Menschen außerhalb des Landkreises haben sich beworben.

Durch die positiven Rückmeldungen fühlt sich der Landkreis in seinem Ansatz bestätigt. Die Bewerber danken bereits jetzt für die Unterstützung und erkennen das Engagement des Landkreises an. Es gibt bereits neue Anfragen.

Der Landkreis Leer und seine politischen Organe setzen sich, nicht zuletzt durch die Einrichtung einer Fachstelle für Demographie, schon seit längerem mit dem Problem des Fachkräfte- und insbesondere Ärztemangels auseinander.

Um auch zukünftig eine gute Gesundheitsversorgung im Landkreis Leer zu ermöglichen, will der Landkreis eng mit der zuständigen Bezirksstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen zusammenzuarbeiten. Dort stehen für niederlassungswillige Ärzte Informationen über die kreisangehörigen Kommunen und direkten Ansprechpartner sowie über Fördermöglichkeiten zur Verfügung. Beispielweise ist über die Wirtschaftsförderung des Landkreises Leer unter bestimmten Voraussetzungen eine finanzielle Förderung bei Praxisgründung, -erweiterung oder -übernahme möglich.

Weitere Informationen zum Projekt „Gestaltung des demographischen Wandels im Landkreis Leer“, in dem auch eine kreiseigene Bestandsaufnahme zur ärztlichen Versorgungssituation durchgeführt wurde, gibt esunter www.demographie-leer.de.

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