Kreis Steinfurt. Die WRRL – Abkürzung für Wasserrahmenrichtlinie kennen mittlerweile alle Landwirte und Naturschützer im Kreis Steinfurt.

110 von ihnen, Vertreter von Behörden, Kommunen, Landwirtschaftsverbänden und Naturschutzinstitutionen, trafen sich jetzt im Steinfurter Kreishaus zur Abschlussveranstaltung der „Gewässerkooperation Kreis Steinfurt - WLV“.

Beide Kooperationspartner, vertreten durch Heinz Wieching vom Kreis-Umweltamt und Johann Prümers vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV), warteten mit zahlreichen Informationen auf.

Johann Prümers berichtete über die in Nordrhein-Westfalen einzigartige Kooperation zwischen dem Kreis und dem Kreisverband Steinfurt des WLV. Konkrete Maßnahmen an den Gewässern seien nicht von oben „verordnet“, sondern in Kooperation zwischen den Landwirten, den Maßnahmenträgern und beteiligten Institutionen gestaltet worden. „Der intensive Mitwirkungsprozess hat gute Erfolge gebracht“, so sein Fazit.

Heinz Wieching fasste die Zahlen zusammen: im Kreisgebiet Steinfurt waren 670 Kilometer „berichtspflichtige“ Fließgewässer zu erfassen. Es ging um die Frage: Was ist notwendig, um die Gewässer und ihre Ufer ökologisch zu verbessern? Nach zahlreichen Gewässerbegehungen, Besprechungen mit den Eigentümern, Gruppensitzungen und Kontrollgängen wurden insgesamt 1200 Maßnahmen bestimmt. Diese seien in vier Workshops vorgestellt und mit den Kooperationsteilnehmern diskutiert worden. Dabei hätten diese auch weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Hydromorphologie und der ökologischen Durchgängigkeit an den Gewässern erarbeitet. „Dieser gemeinsame und kooperative Weg hat bisher gute Ergebnisse gebracht und wird uns auch bei der weiteren Umsetzung helfen“, betonte Wieching.

Einer der wichtigsten Punkte, die Frage zur Finanzierung, konnte entschärft werden durch die Naturschutzstiftung des Kreises Steinfurt. Darüber informierte dessen Geschäftsführer Udo Schneiders. Die Naturschutzstiftung beteilige sich mit einem kreiseigenen Gewässerentwicklungsprogramm zur Anlage von Gewässerrandstreifen an der Finanzierung und erhält im Gegenzug die Rechte an den „Ökopunkten“ der Maßnahme – auch dieses nur in Absprache und mit dem Einverständnis der Eigentümer.

Die anwesenden Vertreter bekräftigten den bisher erfolgreichen Verlauf der Umsetzung der WRRL. Deutlich wurde, dass noch viel Arbeit vor ihnen liegt, um den guten ökologischen Zustand und das ökologischen Potenzial der heimischen Gewässer zu entwickeln - und damit auch die Artenvielfalt wieder zu erhöhen.




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