Presseinformation

Nr. 201 Steinfurt, 25. Mai 2012


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Der Vater legte den Grundstock für die Heimatverbundenheit
Josef Hüser erhält den Brauchtumspreis 2011 des Kreises Steinfurt

Kreis Steinfurt/Emsdetten. Wenn Menschen einen Preis bekommen, ist das eigentlich immer ein schönes Ereignis. Wenn Josef Hüser den Wanderpreis für besondere Verdienste in der Heimat- und Brauchtumspflege des Kreises Steinfurt erhält, wie am vergangenen Donnerstagabend in der Villa S in Emsdetten, geben sich einige Menschen besondere Mühe. So beispielsweise Laudator Georg Reinermann. „Was Sie alles herausgefunden haben – an einiges habe ich selber schon lange nicht mehr gedacht“, bedankte sich Hüser gerührt am Ende der Dankesworte bei seinem alten Bekannten.

Reinermann erinnerte an Hüsers Vater, der seinen Söhnen von Sagen und Gegebenheiten erzählte und damit den Grundstock für die Heimatverbundenheit legte, an die Lehre zum Stuckateur, die Lehr- und Wanderjahre in Süddeutschland und die Gründung des eigenen Betriebs mit 22 Jahren. „Die Geschäfte liefen gut“, so der Laudator, „aber Josef Hüser folgte einem öffentlichen Aufruf und studierte noch drei Jahre lang das Lehramt.“

Aus dem Geschäftsmann wurde ein Lehrer, der sich neben seinem Beruf unter anderem um das Heimatmuseum in Emsdetten kümmerte, Vorsitzender des Beirats der Museen der Stadt Emsdetten wurde und den Plattdeutschen Morgen gründete, deren Mitglieder sich noch heute vier Mal im Jahr treffen. „Und 1995 ist er dann ja Kreisheimatpfleger geworden und hat sich in den zwölf Jahren besonders um den Erhalt der plattdeutschen Sprache und das Kreisjahrbuch gekümmert“, sagte Reinermann. „40 Ortsvereine mussten besucht und betreut werden. Josef Hüser hat das Bindeglied zum Kreisheimatbund dargestellt und die Angelegenheiten mit Nachdruck im Kulturausschuss vertreten – gerne und mit Augenzwinkern und mit dem typisch westfälischen Humor“, berichtete der Laudator.

Landrat Thomas Kubendorff, der auch den durchaus gewichtigen Preis – geschätzte zehn Kilo schwer - überreichte, brachte sogar ein Pfeife mit, geschnitzt aus frischen Zweigen der Eberesche, der Weide und der Haselnuss. „Es ist eigentlich noch ein Geheimnis“, verriet der Landrat, „aber im Artikel von Josef Hüser im neuen Kreisjahrbuch, das im Herbst erscheint, geht es um den alten Brauch, solche Pfeifen zu schnitzen.“ Kubendorff entlockte der Pfeife zur allgemeinen Begeisterung sogar ein paar Töne.

Es ist Tradition bei der Brauchtumspreisverleihung, ein Bronzerelief an den vorherigen Preisträger zu überreichen. Der Landrat reichte es dem Vorsitzenden des Heimatvereins Recke, Heinrich Audick, der es stellvertretend für Pastor Werner Heukamp in Empfang nahm.

Auch Emsdettens Bürgermeister Georg Moenikes, die jetzige Kreisheimatpflegerin Reinhild Finke („Ich bin in ganz schön große Fußstapfen getreten“) und Gastherr Dr. Peter Eckhardt (Vorstandsvorsitzender der VerbundSparkasse Emsdetten-Ochtrup) schlossen sich den Dankesworten an.

Die letzten Worte hatte der Preisträger selbst: „Ich bin sehr stolz auf den Preis. Ich habe diese Arbeit sehr gerne gemacht und vieles ist mir nur gelungen, weil ich beim Kreis immer ein offenes Ohr und Hilfe hatte – nicht zu vergessen meine beiden Stellvertreter, die mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben.“



Brauchtumspreisverleihung 240512