Bocholt, 04. Juli 2012
Über 200 einkommensschwache Haushalte sparen Energie
Sozialprojekt „Energiesparen“ zieht positive Zwischenbilanz / Aktion läuft noch bis Dezember
Bocholt (PID).
Jährlich 77.650 Kilogramm Kohlendioxid weniger: Das ist die aktuelle Zwischenbilanz des Sozialprojekts „Energiesparen“, das vom Umweltreferat der Stadt Bocholt initiiert und derzeit gemeinsam mit dem Kooperationspartner Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt (EWIBO) durchgeführt wird. In 205 Haushalten wurden alte Glühlampen durch 2.515 Energiesparlampen ersetzt und 348 abschaltbare Steckerleisten installiert.
Zudem wurden 268 Perlatoren für Wasserhähne und Sparduschköpfe eingebaut, was den Wasserverbrauch deutlich senkt.
„Weniger Kohlendioxid heißt auch weniger Energieverbrauch“, sagt Stadtbaurat Ulrich Paßlick, „und davon haben die Haushalte, die sich bisher schon an der Aktion beteiligt haben, direkt etwas. Ihre Stromrechnung fällt nämlich künftig niedriger aus.“ Die abschaltbaren Steckerleisten und die Energiesparlampen bekommen einkommensschwache Bocholter Haushalte, die Arbeitslosengeld II beziehen, im Rahmen des Sozialprojekts kostenlos – zusammen mit weiteren Tipps zum bewussten und sparsamen Umgang mit Energie.
Die Beratung übernehmen ausgebildete Energiesparhelfer, die selbst einmal Arbeitslosengeld II bezogen haben. Die Aktion läuft noch bis 31. Dezember 2012. Wer Interesse an der Beratung und den kostenlosen Energie- und Wassersparinstallationen hat, kann einen Termin mit den Energiesparhelfern der EWIBO vereinbaren unter Tel. 02871/ 21765 688 oder 0157 / 82961195 bzw. E-Mail unter energiesparen@ewibo.de .
Hintergrund: Im Dezember 2010 starteten zwölf Teilnehmer bei der EWIBO eine Weiterbildung zum „Energiesparhelfer für private Haushalte“. Die Qualifikation dauerte zwölf Wochen und vermittelte neben Energiespar-Praxis auch umwelttechnisches, kaufmännisches, soziales und rechtliches Wissen. Zwischen März 2011 und Juni 2012 besuchten die Energiesparhelfer insgesamt 205 Haushalte. In Zweierteams beraten sie Haushalte, die Unterstützung zum Lebensunterhalt erhalten. Die Berater sind mit einem Energiesparkoffer ausgerüstet, der Messgeräte, Energiesparlampen, abschaltbare Steckerleisten und Perlatoren enthält. Das sind Strahlregler für Wasserhähne, die durch Luftzuführung die eingesetzte Wassermenge ohne Komforteinbuße reduzieren. Die Energiesparkoffer haben die Stadtwerke Bocholt kostenlos zur Verfügung gestellt.
„Energiesparen ist einfacher, als viele denken. Hier setzen wir an und beraten, wie man ganz einfach und unkompliziert Energie und Wasser sparen kann“, erklärt Lothar Menk, einer der EWIBO-Energiesparhelfer. Bis zu 25 Prozent Einsparung sind ohne große Investitionen alleine beim Stromverbrauch drin, schätzt die Deutsche Energie-Agentur (dena).
Das Interesse an der Aktion ist nach wie vor groß. Die meisten gaben als Grund für den Beratungswunsch „Verringerung ihrer Energiekosten“ an, mehr als zwei Drittel wollen auch einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten. Nicht zuletzt motiviert der kostenlose Erhalt von Energiesparartikeln zum Mitmachen. „Wichtig ist uns die Nachhaltigkeit dieser Aktion“, betont Angela Theurich, Umweltreferentin der Stadt Bocholt. „Deshalb bauen die Energiesparhelfer der EWIBO die Artikel auch direkt vor Ort ein. Alte Glühlampen nehmen sie gleich mit.“
Für das Sozialprojekt „Energiesparen“ stellt die Stadt insgesamt 45.000 Euro aus dem Projekt „Bocholt – NRW-Klimakommune der Zukunft“ zur Verfügung. Dieser Betrag umfasst die Ausbildung der Energiesparhelfer und die Finanzierung der Energiesparartikel.
Bocholt ist im Jahr 2009 vom Land als „NRW-Klimakommune“ ausgezeichnet worden. Das Sozialprojekt ist ein Baustein, den Ausstoß des „Klimakillers“ Kohlendioxid zu senken. Großen Wert legt die Kommune bei allen Aktionen auf Information. „Wir wollen den Bürgern deutlich machen, wie wichtig ein sorgsamer Umgang mit Energie und Wasser für die Lebensqualität in der Stadt und die künftiger Generationen ist. Deshalb setzen wir zusätzlich auch auf die Stärkung des Radverkehrs, die energetische Sanierung von Altbauten, die Schulung örtlicher Handwerksbetriebe, die Effizienzsteigerung der Beleuchtung an Schulen und vieles mehr“, sagt Bocholts Bürgermeister Peter Nebelo.
Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Büro des Bürgermeisters, Pressesprecher Karsten Tersteegen, Telefon 0 28 71 95 33 27, E-Mail: karsten.tersteegen@mail.bocholt.de
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EWIBO-Energiesparhelfer im Einsatz
Energiesparhelfer im Einsatz: Über 200 Bocholter Haushalte verbrauchen nun weniger Strom und Wasser. (Foto: EWIBO)