Presseinformation

Nr. 317 Steinfurt, 04. September 2012


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ERGÄNZT UM WEITERE FOTOS: Energiequelle Wallhecke – Naturschutz und Landschaftspflege aus einer Hand
Benedikt Brink vom Agenda 21-Büro koordiniert Heckenschnitt

Kreis Steinfurt. Agenda 21 ist seit 1992 – der ersten Konferenz von Rio – auch im Kreis Steinfurt ein wichtiges Thema. Das Agenda 21- Büro ist mittlerweile eines der aktivsten und größten in ganz NRW. Längst geläufige Prozesse und Projekte (Haus im Glück, LEADER, Ökoprofit, Erneuerbare Energien, energieautark 2050…) wurden hier entwickelt und betreut. In einer kleinen Serie stellen wir einzelne Mitarbeiter und deren Arbeit vor.

Seit fast drei Jahren ist Benedikt Brink Projektkoordinator des Programms „Energiequelle Wallhecke“ im Agenda 21-Büro. Damit ist er der Erste in diesem Job im Kreis Steinfurt. „Als ich im November 2009 angefangen habe, gab es nur wenige Projektstrukturen. Die musste ich erst einmal selbst erarbeiten“, erklärt der Landschaftsarchitekt. Er suchte den Kontakt zu Städten und Gemeinden im Kreis und fand mit Lienen, Ochtrup und Rheine drei Pilotkommunen für den „koordinierten Heckenschnitt“.

Neben Kommunen können sich auch private Heckenbesitzer bei Brink melden, wenn sie die Pflege in Expertenhand geben möchten. Der 37-Jährige verschafft sich dann vor Ort einen Überblick über die Heckenstrukturen und entscheidet, was gemacht werden muss. Er holt Angebote von Fachfirmen ein, die die Pflege übernehmen sollen, handelt möglichst günstige Konditionen durch das Zusammenfassen von mehreren Heckenabschnitten aus und vermittelt zwischen Eigentümer und Unternehmer. Das anfallende Holz wird in Form von Hackschnitzeln zum Heizen vermarktet. Haben die Firmen ihre Aufgaben erfüllt, prüft Brink das Pflegeergebnis und dokumentiert es.

Doch warum ist die Pflege der Hecken so wichtig? „Viele Lebewesen halten sich in Hecken auf. Sie sind das letzte Refugium, um Wildpflanzen und wildlebenden Tieren Schutz zu geben. Außerdem brechen sie den Wind, schützen vor Verdunstung und regeln klimatisch das Bodenleben“, unterstreicht Benedikt Brink den Sinn seiner Arbeit. Die Pflege der Wallhecken ist gesetzlich auf den Zeitraum zwischen Oktober und Februar festgelegt. Zum einen soll der Pflegeeingriff für die Natur möglichst gering gehalten werden, zum anderen ist in der kalten Jahreszeit häufig nur bei Frost möglich, auf die Flächen zu gelangen.
Hinweistafeln, die während einer Heckenpflege aufgestellt werden, dienen den Bürgern zur ersten Information.

Alle acht bis zwölf Jahre kann eine solche Heckenpflege durchgeführt werden. Im Vordergrund stehen für den Landschaftsarchitekten dabei der Nutzen für Natur und Umwelt sowie Schutz und Erhalt der für unsere Region landschaftsprägenden Hecken. Der Erlös, der durch die regional vermarkteten Hackschnitzel gemacht wird, ist die regionale Wertschöpfung. Das Projekt „Energiequelle Wallhecke“ fördert somit eine ökologisch und  ökonomisch nachhaltige Heckenpflege.

Zehn Kommunen machen inzwischen beim Wallheckenprogramm mit und auch einige private Heckenbesitzer. Bisher sind 25 Kilometer Hecken gepflegt worden. „Das entspricht einer Menge von etwa 5.000 Schüttraummetern Holzhackschnitzel, berichtet Brink stolz das Ergebnis der Zusammenarbeit aller Beteiligten.
Seine Arbeit macht ihm sichtlich Spaß, kann er doch aktiv zum Erhalt von Natur, Landschaft, Landschaftsbild und Stärkung der regionalen Wertschöpfung beitragen.

In allen Münsterlandkreisen sind bisher 110 km Hecken gepflegt worden. Daraus resultierten rund 20.000 Schüttraummeter Hackschnitzel mit einer Heizleistung von 18.500 Megawattstunden. In Heizöl wären dies etwa 1.8 Mio Liter.

Das Projekt „Energiequelle Wallhecke“ wird im Rahmen des INTERREG-Programms von der Europäischen Union, der Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sowie der Provinz Gelderland gefördert. Neben dem Kreis Steinfurt als Leadpartner beteiligen sich noch die Kreise Borken, Coesfeld, Warendorf, der Landkreis Grafschaft Bentheim und die niederländische Region Achterhoek.

Für die kommende Heckenpflegesaison 2012/2013 können sich sowohl Kommunen als auch private Heckenbesitzer noch anmelden bei Benedikt Brink, Telefon 0 25 51 / 69-2119. Interessierte können sich auch unter www.energiequelle-wallhecke.de informieren und anmelden.






Benedikt Brink



Benedikt Brink nimmt die Hecken in Augenschein



Ein Hinweisschild gibt Informationen zum Heckenschnitt



Fotos dokumentieren den Heckenschnitt