Pressemeldungen der Stadt Norden


Norden, 05. November 2012
Norder Jüdin Recha Freier steht im Mittelpunkt der Gedenkfeier zum 9. November
Einladung der Ökumenischen Arbeitsgruppe Synagogenweg

Zur Erinnerung und Mahnung an die Reichskristallnacht lädt die Ökumenische Arbeitsgruppe Synagogenweg für Freitag, 9. November, ab 18 Uhr,  zu einer Gedenkfeier in den Synagogenweg, Norden, ein. -  Es spielt der Posaunenchor der Ludgerigemeinde Norden.

Ab 19 Uhr zeigt die Arbeitsgruppe Synagogenweg in Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule Norden dann den Film „Deckname Cor - Das dramatische Leben des Max Windmüller“ in der Kreisvolkshochschule Norden, Uffenstraße 1.

Am 9. November 1938 zerstörten Nationalsozialisten die Synagogen im Deutschen Reich, auch in Norden. Die Juden, die im Deutschen Reich lebten, wurden verfolgt und ermordet.

Thema der diesjährigen Gedenkfeier und des Films ist der jüdische Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Die Jüdin Recha Freier, die in Norden geboren wurde, sowie der Emder Jude Max Windmüller stehen im Mittelpunkt von Feier und Film. 

Recha Freier war 1892 in Norden als Tochter des Volksschullehrers Manasse Schweitzer geboren worden. Ihr Geburtshaus steht im Synagogenweg. Bereits als Vierjährige bekam sie den Antisemitismus brutal mit: Am Blücherplatz stand ein Schild mit der Aufschrift „Hunden und Juden ist das Betreten verboten“. Dieses Erlebnis hat sie später in dem Gedicht „Erdbeben“ verarbeitet.

Am 30. Januar 1933 gründete Recha Freier die Kinder- und Jugend-Aliyah. Recha Freier hat mit Hilfe dieser Organisation bis 1941 zehntausenden jungen Juden das Leben gerettet. Auch vier Jugendliche aus Norden haben der Jugend-Aliyah das Leben zu verdanken.
Noch heute gibt es die Kinder- und Jugend-Aliyah. Sie ist inzwischen zuständig für junge Menschen, die nach Israel kommen und ein Zuhause brauchen.

Windmüller, ein jugendlicher Jude aus Emden, verlässt mit seiner Familie 1933 Deutschland und will mit Beginn des Zweiten Weltkrieges nach Palästina. Doch er lässt sich überreden, in Europa zu bleiben. Max Windmüller geht in den Widerstand und schleust Juden von Holland nach Spanien. Er rettet auf diese Weise mit seiner Gruppe etwa 400 Menschen das Leben. Windmüller selbst wird verraten.

Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.

 

 



Text: Ökumenische Arbeitsgruppe Synagogenweg, Michaela Kruse, Pressesprecherin


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