Kreis Unna - Presse und Kommunikation

30. November 2012

Auftaktkonferenz „LebensWerte“ macht klar

Bürgern liegt Zukunft der Region am Herzen

Kreis Unna. (PK) Was sich schon in Bürgerbefragungen in drei Städten gezeigt hat, war Donnerstagabend im Kreishaus mit Händen zu greifen: Den Menschen im Kreis Unna liegt die Zukunft ihrer Region am Herzen.

 

Zur öffentlichen Auftaktkonferenz der Forschungsinitiative „LebensWerte – nachhaltige Entwicklung im Kreis Unna“ war kein Platz im großen Saal frei geblieben. Knapp hundert interessierte Bürger und Vertreter von Vereinen, Verbänden, Kammern, Parteien, aus der Wirtschaft und aus den Städten und Gemeinden waren der Einladung der Projektpartner gefolgt, um sich über die Initiative zu informieren und die ersten Erkenntnisse zu diskutieren.

 

Seit Spätsommer arbeiten der federführende Fachbereich Natur und Umwelt beim Kreis und die wissenschaftlichen Partner – das Institut für Landes- und Stadtentwicklung (ILS) und die Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW (LAG 21 NRW) – daran, Lebensqualität messbar und überprüfbar zu machen. Herauskommen soll bis zum Frühjahr eine konkrete Nachhaltigkeitsstrategie, die dem Kreis zeigt, wann was getan werden muss, um zukunftssicher zu bleiben. Gefördert wird die Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung: Der Kreis hatte im Bewerbungsverfahren überzeugt und ist nun eine von nur 15 geförderten Gebietskörperschaften bundesweit.

 

Entsprechend stolz zeigte sich Kreisdirektor Rainer Stratmann bei der Begrüßung der Gäste. Stratmann, der den erkrankten Landrat Michael Makiolla vertrat, wies darauf hin, dass der Kreis in seiner erfolgreichen Bewerbung auf die vielen einschlägigen Aktivitäten verweisen konnte, die es in der Region gibt. Mit der Initiative noch mehr Sachverstand in Sachen Nachhaltigkeit zusammenzubringen, setze eine Tradition fort. Stratmann: „Immerhin haben wir vor rund dreißig Jahren mit der Bündelung von Aufgaben das erste Kreisumweltamt landesweit ins Leben gerufen“.

 

Zukunft sichern will die Forschungsinitiative nicht nur dadurch, dass fachübergreifend daran gearbeitet wird, wie man nachhaltige Entwicklung im Kreis messen und bewerten kann. Ein wesentlicher Baustein ist die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, wie Umweltdezernent Dr. Detlef Timpe für das Kernteam der Initiative betonte. „Uns geht es mit der öffentlichen Vorstellung des Projekts und den Workshops darum, schon die ersten Ergebnisse praxisnah zu erden“.

 

Wie engagiert die Konferenzteilnehmer dabei zu Werke gingen, ließ sich daran ablesen, dass alle Workshops gut und gern doppelt so lang hätten sein können – obwohl die Veranstaltung bis zum frühen Abend dauerte. Die Arbeitsgruppen waren jeweils für die vier Themenfelder eingerichtet, die die Projektpartner der Initiative im Vorfeld herausgearbeitet hatten: „Beschäftigung/Wirtschaft/Bildung“, „Mobilität“, „Klimaschutz“ und „Fläche“. In jedem der Themenfelder hatten die Wissenschaftler aus den Vorgesprächen mit Experten und Bürgern Hauptziele und erste Messgrößen dafür herausgearbeitet, wie sich die nachhaltige Entwicklung im Kreis darstellen lässt.

 

Bei der Diskussion dieser Vorlagen gab es so viele Anregungen, dass die geplante Zusammenfassung der Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen summarischer ausfallen musste als geplant, um den Zeitrahmen nicht zu sprengen. Doch schon der Überblick über die Anregungen zeigte einerseits, wie gut vorbereitet die Projektpartner waren. Sie zeigte andererseits aber auch, dass die Themen in der Praxis in der Tat vielfältiger sein können, als sich das vorausplanen lässt.

 

So stellte sich im Themenfeld „Beschäftigung/Wirtschaft/Bildung“ unter anderem heraus, dass insbesondere die berufliche Bildung und die Vernetzung der Bildungspartner noch stärker in den Fokus rücken können. Im Themenfeld „Klimaschutz“ wurde den kontrovers diskutierenden Teilnehmern bewusst, dass es „Abwägungsgrundlagen“ braucht, damit nachvollziehbare Entscheidungen für Standorte etwa für Windkraftanlagen gefällt werden können. Im Themenfeld „Fläche“ war man sich einig, dass Gewerbeflächen künftig bevorzugt im innerstädtischen Bereich entwickelt werden sollten – und dass die Landwirtschaft eigenständiger bearbeitet werden muss. Im Themenfeld „Mobilität“ ging es unter anderem um die besonderen Raumstrukturen des Kreises: hier städtisch-urbane Anforderungen, dort ländliche Strukturen mit stärker schrumpfender Bevölkerung.

 

Andrea Dittrich-Wesbuer, beim ILS Projektleiterin der Initiative, zeigte sich zum Abschluss der Konferenz beeindruckt von den vielen „wertvollen Anregungen“. Sie betonte, dass alle Beiträge in die Arbeit der Initiative eingingen und rief dazu auf, sich auch weiter einzubringen. „Wir werden die Ergebnisse des Workshops auswerten und in den nächsten Wochen auf der Internetseite der Initiative dokumentieren. Schon jetzt gibt es erste Möglichkeiten, die eigenen Vorstellungen zu äußern. Wir werden die Beteiligungsmöglichkeiten dort aber Schritt für Schritt weiter ausbauen.“

 

Bleibt zu hoffen, dass sich weiterhin so viele Interessenten engagieren, denn der Zeitrahmen des Projekts ist vom Fördergeber knapp bemessen. Bis zum Frühjahr soll die Nachhaltigkeitsstrategie stehen und dann auch vom Kreistag verabschiedet werden können. Vorteil: So weiß der Kreis Unna schon sehr schnell, wie er in Zukunft noch lebenswerter werden kann.

 

Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter www.kreis-unna.de, www.lebenswerte.kreis-unna.de und unter www.zukunftsprojekt-erde.de.

 

 

Bildzeile:

Experten verschiedener Gruppen machen sich für die LebensWerte stark: Ludwig Holzbeck (Fachbereichsleiter Natur und Umwelt, Kreis Unna), Thomas Semmelmann (Landesvorsitzender des ADFC), Dr. Achim Grunenberg (Geschäftsführer Stadtwerke Lünen), Andrea Dittrich-Wesbuer (Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung), Dr. Uwe Liedtke (Leiter Fachdezernat Planen, Bauen, Umwelt der Stadt Kamen), Dr. Detlef Timpe (Umweltdezernent Kreis Unna) und Schulamtsdirektorin Margot Berten (v.l.). Foto: Barajas/Gestaltmanufaktur/Kreis Unna




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