Bocholt, 27. Januar 2013
PSU-Team hilft Rettungskräften nach belastenden Einsätzen
Schulungswochenende in Münster
(PID) Bocholt.
Die psychosoziale Unterstützung (PSU) für Helfer wird wichtiger denn je. Wenn es einfach zu viel wird oder wenn Einsätze einem an die Nieren gehen, dann benötigen auch Helfer kompetente Gesprächspartner. Über solche Gesprächspartner verfügen auch die Feuerwehren Bocholt, Rhede und Isselburg. Das gemeinsame PSU-Team traf sich nun am vergangenen Wochenende zu einem Workshop im Liudgerhaus in Münster.
Das Team, welches 2011 gegründet wurde, trifft sich mehrmals im Jahr zu Aus- und Fortbildungsveranstaltungen. Jeweils zu Beginn des Jahres startet das Team mit einem Wochenende, an dem ein Erfahrungsaustausch stattfindet sowie grundsätzliche organisatorische Dinge besprochen werden. Der Bocholter Notfallseelsorger und Leiter des PSU-Teams Bernhard Frankemölle, der das Team neben Thomas Deckers von der Feuerwehr Bocholt und Theo Albers von der Feuerwehr Rhede ins Leben gerufen hat, freute sich insbesondere, dass es gelungen ist, im vergangenen Jahr sieben Mitglieder aus dem Team am Institut der Feuerwehr NRW in Münster zu PSU-Assistenten ausbilden zu lassen. „Das Ausbildungsangebot ist noch sehr gering. Umso wichtiger ist es, dass wir nun mit einem gut ausgebildeten Team für unsere Feuerwehrleute da sein können, wenn sie selbst einmal in Not geraten. Wir können insbesondere nach belastenden Einsätzen in Kleingruppen oder Einzelgesprächen eine Aufarbeitung des Erlebten in einem vertraulichen Rahmen anbieten. Dies reicht in der Regel in den meisten Fällen auch aus und dient letztlich dem aktiven Gesundheitsschutz. Besonders wichtig sind aber auch die Gespräche zwischendurch“, berichtet Frankemölle. „Selbst erfahrene Helfer können an ihre Grenzen kommen. Hier gilt es dann, sich um die psychosoziale Seite, die ein extremer Rettungseinsatz mit sich bringt, zu kümmern“, so Frankemölle weiter. Das Team hatte im vergangenen Jahr bereits einige Einsätze, so auch nach einem schweren Verkehrsunfall in Rhede. „Die interkommunale Zusammenarbeit zwischen Bocholt, Rhede und Isselburg gibt uns die Gelegenheit, dass je nach Örtlichkeit des Einsatzes die jeweils nicht am Einsatz beteiligten PSU-Kräfte unterstützen können“, berichten Thomas Deckers und Theo Albers.
In den nächsten Wochen ist noch einiges an Arbeit angesagt: Vorstellung der PSU-Arbeit in den jeweiligen Feuerwehren, Schaffung einer Alarmierungsstruktur, Erstellen von Checklisten und vieles mehr. Eins ist am Wochenende klar geworden: Der Aufbau und die Akzeptanz solcher PSU-Teams ist Vertrauenssache und ein mehrjähriger Prozess. „Wir haben aber ein hochmotiviertes Team, welches die Arbeit mit großem Engagement voranbringt“, berichtet Thomas Deckers abschließend.
Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Feuerwehr, Thomas Deckers, E-Mail: feuerwehr@mail.bocholt.de, Telefon +49 2871 2103-0
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PSU-Team der Feuerwehren Bocholt, Rhede, Isselburg (Foto: Feuerwehr Bocholt)