Bocholt, 28. Februar 2013
Klimakommune Bocholt im Mittelpunkt von Comenius-Treffen
Europäische Schülerinnen und Schüler besuchen Berufskolleg am Wasserturm
Bocholt (PID).
„So viele europäische Schülerinnen und Schüler aus vier Nationen habe ich selten hier im Ratssaal“, mit diesen Worten begrüßte die 1. stellvertretende Bürgermeisterin Christel Feldhaar die internationalen Gäste. Das Berufskolleg am Wasserturm hatte in der letzten Februar-Woche zum Abschlusstreffen des zweijährigen Comeniusprojektes nach Bocholt eingeladen.
Die stellvertretende Bürgermeisterin stellte den 50 Jugendlichen aus Paris/Frankreich, Nijmegen/Niederlande, Chesterfield/Großbritannien und Dinslaken die Europastadt Bocholt vor. Sie berichtete über die Aktivitäten, die gerade im vergangenen Jahr, anlässlich der Partnerschaftsjubiläen zwischen Bocholt und den Partnerstädten, stattgefunden hatten. Außerdem dankte sie allen Organisatoren für ihren Einsatz im Rahmen des Comenius-Projektes.
Die jungen Leute wohnten hier im Europa-Haus, der europäischen Jugendbegegnungsstätte in Bocholt. In den letzten zwei Jahren haben sie sich mit dem Thema „Entrepreneurial activities creating sustainability“ mit zukunftsfähigen Unternehmertätigkeiten beschäftigt. Für die Stadt Bocholt suchten sie sich das Thema „Klimakommune“ aus.
Die Umweltreferentin der Stadt, Angela Theurich, stellte den jungen Europäern die drei wichtigsten Schwerpunkte vor, die sich Bocholt als Klimakommune der Zukunft des Landes Nordrhein-Westfalen auf die Fahne geschrieben hat. So geht es zum einen um mehr Energieeffizienz in einer Stadt. Dazu gehört z. B. die Erneuerung der Haustechnik. Hier wurden erstmals in Deutschland mit einer Wärmebildkamera per Flugzeug die Häuser überflogen, um herauszufinden, wo noch Verbesserungsmöglichkeiten bestehen. Selbstverständlich sind die Bilder nur den Eigentümern zugänglich. Mehr als 2.000 Bürgerinnen und Bürger haben jedoch, so die Umweltreferentin, die Bilder ihres Hauses angefordert.
Ein weiteres Ziel gilt der Mobilität. Dafür wird in Bocholt, so Angela Theurich, der Fuß- und Radwegverkehr gefördert. Als Beispiel nannte sie den Ausbau von Schnellradwegen, die für die neuen elektrisch betriebenen Fahrräder gebaut werden. Auch die Organisation einer Messe rund ums Fahrrad gehört mit zu den Maßnahmen, die die Menschen dazu bringen sollen, vom Auto aufs Rad umzusteigen. Ein dritter Schwerpunkt gilt der Lebenswert in einem geschützten Stadt- und Landschaftsraum. So werden dazu z. B. Bäume gegen Wind gepflanzt und Maßnahmen ergriffen, die bei Starkregen vor Hochwasser schützen sollen. Dafür wurde eine Karte erarbeitet, erklärte sie, die abbildet, wo sich bei Starkregen in den Niederungen Wasser ansammelt, das Häuser und Straßen gefährden kann.
Die jungen Leute haben jedoch nicht nur Bocholt gesehen, sondern besuchten auch die Zeche Zollverein in der Kulturhauptstadt 2010 Essen. Ein Arbeitstag zur Auswertung des Projektes gehörte ebenfalls zum Programm. Am Donnerstag fahren die 50 jungen Europäer wieder in ihre Heimat zurück. Vielleicht, so die stellvertretende Bürgermeisterin zum Abschluss des Empfangs, kommen sie ja zurück, um in Bocholt zu studieren oder zu arbeiten.
Das Comenius-Projekt ist ein 1995 eingerichtetes Programm der Europäischen Union mit dem Ziel, die Zusammenarbeit von Schulen aller Schulstufen und Schulformen innerhalb der Europäischen Union sowie die Mobilität von Schülern und Lehrern zu fördern. Es ist seit 2007 Teil des EU-Programms für lebenslanges Lernen.
Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Partnerschaftsbeauftragte Petra Taubach, Telefon 0 28 71 95 33 28, E-Mail: ptaubach@mail.bocholt.de
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Comenius-Projekt: Empfang einer spanischen Schülergruppe
Bocholts 1. stv. Bürgermeisterin Christel Feldhaar empfing am 27.2.2013 eine spanische Schülergruppe, die im Rahmen eines Comenius-Projekts mit dem Berufskolleg am Wasserturm in Bocholt weilte - Foto: Petra Taubach, Stadt Bocholt