Ottostadt Magdeburg.
Magdeburgs Bürgermeister und Beigeordneter für Kultur, Schule und Sport, Dr. Rüdiger Koch, empfing heute im Alten Rathaus den Botschafter der Republik Weißrussland, S.E. Andrei Giro. Während seines Besuches trug sich der Diplomat in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ein.
Mit S.E. Andrei Giro hat sich heute zum ersten Mal ein Botschafter Weißrusslands in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg eingetragen. Der weißrussische Botschafter S.E. Andrei Giro wurde am 20. Oktober 1967 geboren und studierte sowohl Deutsch und Englisch als auch Außenpolitik und Diplomatie.
Nach seinem Eintritt in den diplomatischen Dienst war er von 1991 bis 1993 Referent bei der Belarussischen Gesellschaft für Freundschaft und kulturelle Verbindung mit dem Ausland. Anschließend war er als dritter bzw. zweiter Sekretär im Außenministerium Weißrusslands und als zweiter bzw. erster Sekretär bei der Botschaft der Republik Weißrussland in der Schweiz tätig.
Es folgten Tätigkeiten als Konsultant im Außenministerium Weißrusslands, als Botschaftsrat bei der weißrussischen Botschaft in Österreich und als Leiter des Westeuropa-Referats im weißrussischen Außenministerium. Von 2007 bis 2008 war S.E. Andrei Giro Leiter der Konsularabteilung und von 2008 bis 2009 Leiter der konsularischen Hauptabteilung im Außenministerium. Am 26. Juni 2009 wurde er zum Botschafter der Republik Weißrussland in der Bundesrepublik Deutschland ernannt.
In den vergangenen Jahren gab es nur wenige wirtschaftliche Kontakte zwischen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Magdeburg und der Republik Weißrussland. Zu den Außenwirtschaftsaktivitäten der IHK gehörte von 2005 bis 2009 unter anderem die regelmäßige Durchführung von Länderberatungstagen zu Weißrussland.
Hingegen ist die Zusammenarbeit im wissenschaftlichen Bereich stärker ausgeprägt. Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg unterhält seit 1991 eine Kooperationsbeziehung zu der Belarussischen Staatlichen Universität Minsk. Derzeit sind zwölf Studenten und sieben Promotionsstudenten aus Weißrussland an der Otto-von-Guericke-Universität eingeschrieben.
Die Hochschule Magdeburg-Stendal unterhält seit 1995 eine Kooperationsbeziehung zu der Belarussischen Staatlichen Universität für Transport. Ein weißrussischer Vollstudierender ist im Studiengang „Fachdolmetschen für Behörden und Gerichte“ an der Hochschule Magdeburg-Stendal eingeschrieben.
Hintergrundinfos zum Goldenen Buch der Landeshauptstadt Magdeburg
Das Goldene Buch der Stadt gibt es seit 1931. Eingerichtet wurde es während der Amtszeit von Oberbürgermeister Hermann Beims. Mitglieder des Magistrats trugen sich am 10. Mai 1931 als Erste in das Buch ein.
Die Einträge aus der Zeit zwischen 1931 und 1949 sind nicht mehr auffindbar. Von 1949 bis 1985 gab es ein Erinnerungsbuch, in das sich Gäste der Stadt eintrugen. Seit 1985 wird das Goldene Buch in der Tradition von 1931 weitergeführt. Der Eintrag ist eine besondere Ehrung für Personen, die die Stadt besuchen oder sich in besonderer Weise um Magdeburg verdient gemacht haben.
Zu den Persönlichkeiten, die sich im Goldenen Buch eingetragen haben, gehören Politiker wie Bundeskanzlerin Angela Merkel, die früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, Roman Herzog und Johannes Rau, die langjährigen Bundeskanzler Helmut Kohl und Gerhard Schröder, die ehemaligen Präsidenten des Deutschen Bundestages Rita Süßmuth und Wolfgang Thierse, frühere oder heutige Bundesminister wie Hans-Dietrich Genscher, Theo Waigel und Wolfgang Tiefensee, ehemalige Ministerpräsidenten wie Gerhard Glogowski, Oskar Lafontaine und Wolfgang Böhmer sowie zahlreiche Botschafter aus der ganzen Welt.
Im Goldenen Buch verewigt haben sich außerdem die ehemalige Generalbundesanwältin Monika Harms, der langjährige Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland Ignatz Bubis, frühere und heutige Oberbürgermeister der Magdeburger Partnerstädte wie Werner Steffens und Gert Hoffmann (Braunschweig) sowie Bill Purcell (Nashville), die Magdeburger Ehrenbürger Igor Belikow, Heinz Gerling und Willi Polte, frühere Magdeburger Bürgermeister und Beigeordnete wie Bernhard Czogalla, Dieter Steinecke, Susanne Kornemann-Weber, Werner Kaleschky, Beate Bröcker und Klaus Puchta, die Ehrenstadträte Frithjof Berfelde, Reinhold Krampitz, Rainer Löhr, Martin Hoffmann, Gerhard Heinl, Johannes Rink, Eberhard Seifert, Hans-Werner Brüning, Gerald Grünert und Walter Meinecke, der Ehrenortschaftsrat Adolf Lingener sowie 21 ehemalige Magdeburger jüdischen Glaubens, darunter die Schriftstellerin Nomi Rubel.
In den zurückliegenden Jahren wurden mit einer Eintragung im Goldenen Buch auch der Sohn von Ernst Reuter, Edzard Reuter, der langjährige Bischof Leo Nowak, die mit dem Preis der Lutherstädte "Das unerschrockene Wort" geehrte Österreicherin Gertraud Knoll, der nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 verfolgte und inhaftierte Magdeburger Horst Linowski, der erste Deutsche im Weltall Sigmund Jähn, die UNO-Friedensbotschafterin und Schimpansenforscherin Jane Goodall sowie erfolgreiche Sportler wie die Olympiasieger Dagmar Hase, Andreas Ihle, Manuela Lutze, André Willms und Mark Zabel, die Handballer des SC Magdeburg, der Fußball-„Kaiser“ Franz Beckenbauer, die Boxweltmeister Natascha Ragosina, Regina Halmich, Sven Ottke und Robert Stieglitz sowie der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes Theo Zwanziger geehrt.
Auch Künstler und Kulturschaffende wie der Schauspieler Heinz Rühmann, der weltberühmte jüdische Pianist und Magdeburger Ehrenbürger Menahem Pressler, die Telemann-Preisträger András Székely und Nikolaus Harnoncourt, der Glasgestalter Reginald Richter und der Generalmusikdirektor a. D. Roland Wambeck bereichern mit ihren Eintragungen das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ebenso wie besonders engagierte Bürger wie der 2010 verstorbene ehemalige Vorsitzende der Magdeburgischen Gesellschaft von 1990 e.V. Hans P. H. Schuster, der Vorsitzende der Seniorenvertretung Siegfried Brosza und Rotraud Tönnies von der Bürgerinitiative Olvenstedt.