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Dieler Schanzen: Abschlussveranstaltung zu den archäologischen Ausgrabungen

05. April 2013.

Im April 2010 begannen bei den Dieler Schanzen die ersten spannenden Vorarbeiten für archäologische Ausgrabungen. So viel stand fest: In der Emsniederung südlich von Diele hat tatsächlich eine Verteidigungsanlage gestanden. Ein Ausgrabungsteam der Ostfriesischen Landschaft unter der Leitung von Dr. Andreas Hüser hat vorsichtig Spuren der Vergangenheit freigelegt: Im Sommer und Herbst 2010, im Frühjahr und Sommer 2011 und noch einmal im Sommer 2012. Regelmäßig wurde die Öffentlichkeit über Zwischenergebnisse informiert. Nun findet zu den archäologischen Ausgrabungen eine weitere Veranstaltung statt, zu der öffentlich eingeladen wird. Sie beginnt um 19 Uhr. Dr. Andreas Hüser wird die neuesten Ergebnisse und ein zumindest vorläufiges Abschlussergebnis persönlich vorstellen.

Tiefe Gräben und hohe Abraumberge haben in den vergangenen Jahren das Bild der Dieler Hauptschanze geprägt. Mit Ausnahme einiger weniger zeitgenössischer Übersichtskarten und Überlieferungen von Chronisten war nur noch wenig über die Anlage bekannt. Um viele Informationen zu sammeln und möglichst wenig von den noch vorhandenen Spuren zu beschädigen, haben sich die Archäologen zunächst naturwissenschaftlicher Messmethoden bedient. Erst danach fanden Ausgrabungen in ausgewählten Bereichen statt, um interessant wirkende Bereiche im Messbild zu klären. Nachgewiesen werden konnte unter anderem ein großer gut 65 mal 65 Meter großer Gebäudekomplex aus vier Trakten, die um einen Innenhof gruppiert waren und der Anlage einen kasernenähnlichen Charakter verleihen.

Nach der Ausgrabung sind die Schnitte zum Schutz der freigelegten Baureste wieder verfüllt worden, so dass heute kaum mehr Spuren der Grabungen zu erkennen sind. Aber das, was die Archäologen in den Jahren 2010 bis 2012 an Erkenntnisse „ausgegraben“ haben, bietet am 17. April Stoff für einen äußerst interessanten Abend.

Hintergrund:

Weit ausgedehnte Moorflächen grenzten einst bis weit in die Neuzeit hinein die Erreichbarkeit Ostfrieslands stark ein. Einer der wichtigsten Verkehrswege führte von Münster nach Emden. Bei Diele nahe der Ortschaft Weener gelangte man nach Ostfriesland, das ab 1464 eine eigene Grafschaft war. Bedingt durch Unruhen während des 80-jährigen Krieges (1568 bis 1648) und des 30-jährigen Krieges (1618 bis 1648) wurde dieser Weg an der Grenze zwischen dem katholisch geprägten Münsterland und der protestantischen Grafschaft Ostfriesland abgeriegelt. Nach teilweise heftigen Gefechten wurde die Schanze 1672 wieder geschleift. Heute ist längst Gras über die Geschichte gewachsen und Kühe weiden auf geschichtsträchtigem Boden. Die im Zuge des Projektes „Grenzland Festungsland“ durchgeführten archäologischen Ausgrabungen der Ostfriesischen Landschaft in der Hauptschanze haben nun spannende Einblicke in den Festungsbau geliefert.

Die archäologischen Ausgrabungen fanden statt im Rahmen INTERREG IV A-Projektes „Netzwerk TOEKOMST“.

 

Redaktionshinweis:

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir laden Sie bereits heute zu der Veranstaltung am

- Mittwoch, 17. April 2013 um 19 Uhr

- im Schützenhaus Diele

sehr herzlich ein und würden uns freuen, wenn Sie sich den Termin fest notieren könnten.

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