Kreis Unna - Presse und Kommunikation

25. April 2013

Rahmenprogramm zur Thuar-Ausstellung

Lesung auf Haus Opherdicke

Kreis Unna. (PK) Begleitend zur Ausstellung Hans Thuar, die der Kreis Unna unter dem Titel „Im Garten der Kunst“ noch bis zum 16. Juni auf Haus Opherdicke präsentiert, findet am kommenden Sonntag, 28. April um 11.30 Uhr eine Lesung statt. Die Schauspielerin und Profi-Sprecherin Anja Martin liest aus den Aufzeichnungen des Malers Hans Thuar, in denen er beschreibt, wie er August Macke kennenlernte.

 

Die mit über 80 eindrucksvollen Arbeiten bisher umfassendste Werkschau des rheinisch-expressiven Künstlers Hans Thuar (1887-1945) ist ein Kooperationsprojekt des Kreises Unna mit dem August Macke Haus in Bonn. Die intensive und lebenslange Freundschaft zu August Macke, den Thuar schon während der Schulzeit kennenlernte, sollte wegweisend für ihn werden. Nachdem der elfjährige Junge 1899 durch einen schrecklichen Unfall mit der Pferdebahn beide Beine verlor, war es August Macke, der Hans Thuar zu ersten Malversuchen ermutigte und ihm neuen Lebensmut gab. Diesem künstlerischen Weg folgend, nahm Thuar 1903 Malunterricht in Köln und besuchte von 1907-1908 die Kunstakademie Düsseldorf. Viel stärker jedoch prägte ihn die Auseinandersetzung mit der Avantgardekunst seiner Zeit, deren Impulse den Künstler zu seiner eigenen farbenkräftigen und ausdrucksstarken Bildsprache führten. Besonders deutlich wird dies in den Landschaftsmotiven, die Thuars Werke dominieren.

 

Als zu Beginn des Ersten Weltkrieges August Macke 1914 in Perthes-lès-Hurlus/Champagne fiel, löste der Tod seines Freundes eine tiefe Depression und Zäsur im künstlerischen Schaffen Thuars aus. Sechs Jahre lang entstand kein einziges Bild mehr. Erst 1920 fand der Künstler zu seiner Malerei zurück, die er aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten aber immer wieder unterbrechen musste. Die Hochzeit seiner Tochter Gisela mit Wolfgang Macke, dem Sohn August Mackes, im Jahr 1937 vereinte die Familie Macke-Thuar auf besondere Weise. Diese enge familiäre Bindung mochte neben seiner Liebe zur Kunst und zur Natur ein Trost für Hans Thuar gewesen sein. Hans Thuar verstarb 1945 kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs bei seiner Tochter in Bad Langensalza.  

 

Selten waren zwei Künstlerleben so miteinander verwoben wie das von Hans Thuar und August Macke. Die schicksalshafte Freundschaft war nicht nur Auslöser und Wegbereiter für das künstlerische Schaffen Hans Thuars, sondern zugleich eine der wichtigsten Triebkräfte seines Lebens. Seine Bilder vermitteln einen nachhaltigen Eindruck davon.

 

Begleitend zur Ausstellung ist ein Katalog für 20 Euro im Museumsshop auf Haus Opherdicke erhältlich. Die Öffnungszeiten des Ausstellunghauses an der Dorfstraße 29 in Holzwickede sind dienstags bis sonntags von 10.30 bis 17.30 Uhr. Der Eintritt beträgt 4 Euro / 3 Euro ermäßigt. Kostenlose öffentliche Führungen finden sonntags um 11.30 Uhr und um 14.30 Uhr statt.

 

Bildzeile:

1. Die Schauspielerin und Profisprecherin Anja Martin liest aus den Aufzeichnungen Thuars.

2. Thuars Gemälde „Stillleben mit Kerze und Zinerarien, (1911) erinnert an den Malstil August Mackes. Fotos: Kreis Unna




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Anja Martin


Anja Martin



Hans Thuar - Stillleben mit Kerze und Zinerarien


Hans Thuar - Stillleben mit Kerze und Zinerarien


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