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Projekt Stromsparcheck: Erfolgreicher Dialog zwischen Jobcenter Hochsauerlandkreis und Caritas

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02. Mai 2013
Projekt Stromsparcheck: Erfolgreicher Dialog zwischen Jobcenter Hochsauerlandkreis und Caritas
Hochsauerlandkreis.

„Immer wenn etwas leuchtet, verbraucht es Energie.“ Thomas Hubal bringt es auf den Punkt. Er ist „Stromspar-Helfer“ des Projekts „Stromspar-Check“ des Caritasverbandes Arnsberg-Sundern e.V. und geht in Haushalte mit kleinem Budget. Dort berät er Menschen, die Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohngeld beziehen. Sein Ziel ist es – ebenso wie das seiner neun Kolleginnen und Kollegen – möglichst viele Tipps zu geben, damit diese Haushalte bares Geld einsparen können.

Das Besondere an diesem Projekt ist, dass die Stromsparhelfer in der Regel selbst langzeitarbeitslos sind und nach vorheriger qualifizierter Einweisung diese Tätigkeit im Rahmen eines befristeten „Brückenjobs“ bei der Caritas ausüben.

Kompressor auf vollen Touren

So konnte er verhindern, dass der Kühlschrank einer Familie weiterhin als Gefrierschrank bei minus 3 Grad benutzt wurde und der Kompressor ständig auf vollen Touren lief. Dann heißt es für Thomas Hubal, nach Lösungen zu suchen, um den Menschen dabei zu helfen, aus der „Stromfresser“-Falle herauszukommen.

Dieser Fall gehört durchaus zum Alltag der geschulten Stromspar-Helferinnen und -Helfer in Arnsberg und Sundern. Seit dem Start des Projekts zum 1. Oktober konnten bereits 225 Checks abgeschlossen werden.

Der Weg zum detaillierten Stromspar-Fahrplan ist klar gegliedert. Beim Erstbesuch geht es um Daten und nochmals Daten: Energiekostenabrechnungen und Messungen sowie die Suche nach versteckten Stand-by-Funktionen geben Aufschlüsse über Gewohnheiten. In weiteren Schritten werden kostenlose Soforthilfen eingebaut. Die sind von Fall zu Fall unterschiedlich: Energiesparlampen, schaltbare Steckdosenleisten, TV-Stand-by-Abschalter, Zeitschaltuhren oder Strahlregler für Wasserhähne kommen zum Zuge. Der Check wird abgerundet mit zusätzlichen qualifizierten Ratschlägen. Bei Bedarf wird gern auch weiter vermittelt an die Energieberater der Verbraucherberatung.

Geld für andere Dinge übrig behalten

„Dauerhaft die Stromkosten zu senken, damit Geld für andere Dinge übrig bleibt“ erläutert Caritas-Projektleiter Oliver Volz die Intention, die hinter dem bundesweiten Projekt mit dem Motto „Strom gespart Fußball gekauft“ steht. Denn der „Stromspar-Check“ ist keine Erfindung aus dem Sauerland. Das Modell Stromspar-Check steht für eine gemeinsame Aktion des Deutschen Caritasverbandes e.V. (DCV) und des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands e.V., eaD.

Im Hochsauerlandkreis wird der „Check“ als Beschäftigungsförderungsmaßnahme über das Jobcenter des HSK als sogenannte „Optionskommune“, aus Mitteln des Bundesprojekts sowie über lokale Sponsoren finanziert.

„Dieser Dialog klappt hervorragend“ sind sich Oliver Volz und Elisabeth Metten, Jobcenter Hochsauerlandkreis einig. Schnell und unbürokratisch leistet der Hochsauerlandkreis mit seinen Jobcentern in den Städten und Gemeinden Hilfe. „Diese kurzen Wege sind ein wesentlicher Grund, warum wir im Sauerland in der Umsetzung von Arbeitsmarktprojekten so erfolgreich sind“, lobt Volz den Kreis, so dass nach Abschluss der Gruppenmaßnahme bereits jetzt darüber nachgedacht wird, das Projekt über die zunächst verabredeten 24 Monate auszudehnen.

Kurze Wege in der Vermittlung

Die Vorteile des „Stromspar-Checks“ liegen in den wechselseitigen positiven Effekten, es ist eine klassische „Win-win“-Situation: Zum einen soll der Stromverbrauch in einkommensschwachen Haushalten verringert und damit deren Kostenbelastung reduziert werden, gleichzeitig erhalten Langzeitarbeitslose über ihre Tätigkeit als Stromsparhelfer die Chance auf einen Wiedereinstieg ins Berufsleben. So wird die individuelle Beschäftigungsfähigkeit im ersten Schritt durch Teilhabe am realen Arbeitsprozess gefördert und durch enge Netzwerkstrukturen sowie aktive Unterstützung der Projektbeteiligten der Übergang in ein ungefördertes Arbeitsverhältnis auf dem ersten Arbeitsmarkt angestrebt.

Diese Chance nutzen in der Optionskommune Hochsauerlandkreis die Stromspar-Helfer. So auch Manuela Rothenbusch: „Von meinem früheren beruflichen Hintergrund, dem Dienstleistungssektor im Lebensmitteleinzelhandel, kann ich für diese neue Aufgabe enorm profitieren. In den vielen Gesprächen, die ich in den Privathaushalten führen kann, entdecke ich die Energiesünden und Gewohnheiten. Schnell kann ich Vertrauen gewinnen, denn natürlich gibt es auch Misstrauen und Vorbehalte, dass ich womöglich etwas verkaufen will.“

Doch genau um das Gegenteil dreht es sich. Der „Stromspar-Check“ ist ein soziales Instrument, das ein Energiebewusstsein schaffen will: „Während meiner Schulung zur Stromspar-Helferin ist mir mehr und mehr bewusst geworden, wo man überall sparen kann“, sagt Miriam Mohammad.

Fazit: Im Hochsauerlandkreis zeichnet sich bereits wenige Monate nach dem Projektstart deutlich ein erster Erfolg ab. Über 1.000 Checks sollen binnen 36 Monaten in den Haushalten zum Abschluss geführt werden – das sind etwa ein Fünftel der in Arnsberg und Sundern lebenden Bedarfsgemeinschaften.

Darüber hinaus steht – wie die Bezeichnung „Brückenjob“ vermuten läßt- der Übergang in eine reguläre Beschäftigung im Fokus. Hehre Ziele, die zu schaffen sind – alle Akteure sind hier recht zuversichtlich. Informationen zum Stromspar-Check unter Tel.: 02931/806638; stromspar-check@caritas-arnsberg.de

Pressekontakt: Hochsauerlandkreis, j.uhl


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

stromspar

Ein Beispiel für eine klassische „win-win“-Situation ist das Projekt „Stromspar-Check“ im Hoch-sauerlandkreis (v.l.): Manuela Rothenbusch (Stromsparhelferin), Miriam Mohammad (Stromsparhelferin), Oliver Volz (Projektleiter „Stromspar-Check“ Caritasverband Arnsberg-Sundern) und Thomas Hubal (Stromsparhelfer).
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