Presseinformation

Nr. 153 Steinfurt, 08. Mai 2013


Kreis Steinfurt, Pressereferentin, Tecklenburger Str. 10, 48565 Steinfurt
Telefon: (02551)69-2160, Telefax: (02551)69-2100
E-Mail: kirsten.wessling@kreis-steinfurt.de, Internet: www.kreis-steinfurt.de



Für die Umwelt und den Geldbeutel: Wann lohnen sich Solarthermie und Photovoltaik?
Neue Regelung im EEG ab 2014 / Solarkampagne des Kreises Steinfurt

Kreis Steinfurt. Die Kraft der Sonne zu nutzen, um die Umwelt zu schonen, klingt nach einer guten Idee. Ebenso wichtig ist für die meisten Hauseigentümer allerdings, ob Solarthermie oder Photovoltaik für sie auch wirtschaftlich lohnende Investitionen sind. Das Solarkataster des Kreises Steinfurt gibt darüber eine erste Information (wir berichteten), ersetzt aber keine Beratung bei einem Experten.

Einer davon ist Jürgen Graumann, der die Firmen iGreen und Tenfelde in Osnabrück und Lengerich leitet. Die Unternehmen beraten, planen und berechnen die Sinnhaftigkeit der Anlagen und bauen sie auch auf die Dächer.

Häufig kommen zu Graumann Kunden, deren Heizungen defekt sind und die nach neuen Lösungen schauen. Ebenso wie bei Menschen, die gerade ein Haus bauen, fällt zurzeit in rund 80 Prozent der Fälle die Entscheidung für die Kombination aus einer Gas-Brennwerttherme mit Solarthermie. Es ist die Lösung mit einer geringen Investition, aber nicht immer die auf Dauer lohnendste, meint Graumann. Solarthermie amortisiere sich, zumindest beim aktuellen Gaspreis, nämlich meist erst am Ende der Lebenszeit der Anlage: „Im Durchschnitt sparen Eigentümer von Einfamilienhäusern etwa 200 Euro pro Jahr durch Solarthermie für die Trinkwasserbereitung, bei einer Investition von 3500 bis 4000 Euro dauert es dann also rund 15-20 Jahre, bis sich das Ganze rechnet“, erklärt der Diplom-Ingenieur. Man mache also nichts falsch, da man ja einen deutlichen Beitrag zur CO2-Reduzierung leiste, aber hinsichtlich finanzieller Einsparungen dürfe man keine hohen Erwartungen haben.

Das sehe bei einer Photovoltaik-Anlage ganz anders aus. Während bei Solarthermie Energie eingespart wird, mache man ja die Leistung der Photovoltaik-Anlage zu Geld. In den überwiegenden Fällen könnten die Eigentümer mit dem Gewinn und den Einsparungen aus der Anlage den monatlichen Kredit vollständig begleichen. Ist die Investition dann abbezahlt, profitiere direkt der eigene Geldbeutel. Eine 5kW-Anlage koste derzeit zwischen 7.500 und 9.000 Euro und amortisiere sich – ohne Finanzierung – bereits nach acht bis neun Jahren, mit Finanzierung dauere es ein wenig länger, da dann ja auch die Zinsen mit abbezahlt werden müssen. Nichtsdestotrotz bleiben auch dann noch viele Jahre, in denen die Anlage Gewinn abwirft.

Wichtig bei der Berechnung ist neben der grundsätzlichen Eignung der Dachfläche (Himmelsrichtung, Dachneigung) auch der Eigenverbrauch, um die beste Größe der Photovoltaik-Anlage zu berechnen, sagt Graumann. Denn 2014 tritt eine neue Regelung des EEG in Kraft, die dazu führen wird, dass maximal 90 Prozent der Energie aus einer Photovoltaik-Anlage vergütet werden und man den Rest entweder selbst verbrauchen oder vermarkten muss. Liegt der Eigenverbrauch bei unter den restlichen zehn Prozent, kann es sein, dass die Berechnungen nicht wie gewünscht aufgehen, so Graumann.

Welche Förderungen es aktuell gibt und wie eine thermische Solar- oder eine Photovoltaik-Anlage finanziert werden können, wissen unter anderem die Ansprechpartner bei der Kreissparkasse Steinfurt, der Stadtsparkasse Lengerich sowie der Volksbanken im Kreis Steinfurt. Alle drei sind langjährige Mitglieder im Verein Haus im Glück e.V. und tragen so beispielsweise zur Umsetzung des Solarkatasters bei.

Ein weiteres Informationsangebot bietet Haus im Glück e.V. gemeinsam mit Franz Wennemann: Jeden Montag zwischen 14 und 18 Uhr gibt es eine Erstberatung unter Telefon 0 25 74 / 15 50.



Solar