Gespenstisch – aber harmlos

Gespinstmotten in der Lippeaue

Kreis Unna. (PK) Als ob Christo sie in Watte gepackt hätte, präsentiert sich die Lippeaue derzeit in Höhe der Einkaufsbereiche nahe Kaufland, Aldi und Kik in Lünen. Von Seiten aufmerksamer Bürger wurde daher die Sorge geäußert, dass es sich bei den Verhüllungskünstlern um Raupen des Eichenprozessionsspinners handeln könnte, die durch Eiweiße in ihren Brennhaaren allergische Reaktionen und Hautausschlag auslösen können.

„Es besteht jedoch kein Grund zur Besorgnis“, betont Christian Makala vom Fachbereich Natur und Umwelt des Kreises. Statt durch den Eichenprozessionsspinner, werden die aktuellen „Gespensterbilder“ in der Lippeaue durch die klebrigen Netze von Gespinstmotten hervorgerufen.

Unter den 74 Gespinstmottenarten, die in Deutschland vorkommen, finden sich mit der Weiden-, Traubenkirschen-, Pfaffenhütchen- und Pflaumen-Gespinstmotte auch mehrere Arten, die auf die Besiedlung von verschiedenen - meist den namensgebenden - Gehölzen spezialisiert sind.

Da diese sich nur durch ihre klebrigen Netze vor Vogelfraß und parasitierenden Insekten schützen, besteht durch sie keine Gesundheitsgefahr. Auch mit dem Absterben der Gehölze ist nicht zu rechnen, da sie in der Regel nach einem solchen Befall mit dem Johannistrieb wieder ausschlagen.

Stattdessen ist durch die Gespinstmotten der Nahrungstisch in der Lippeaue derzeit reichlich für brütende Singvögel gedeckt – auch wenn sie der Massenvermehrung der Raupen aktuell nicht hinterher kommen.

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Gespinstmottenraupen.

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Aktuelle Landschaftsimpression der Lippeaue. Foto: Kreis Unna