Bocholt, 04. Juni 2013
Bauen/Wohnen: Sonnenwärme vom Dach – Klimakommune Bocholt fördert
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Bocholt (PID).
Mit Sonnenlicht ist Energie sparen ganz einfach, man braucht nur über Kollektoren sein Brauchwasser damit zu erwärmen. Platz für Kollektoren findet sich auf den meisten Dächern. Für ein Einfamilienhaus reichen schon wenige Quadratmeter aus. Pro Person rechnet man mit etwa einem Quadratmeter Kollektorfläche. Die Stadt Bocholt fördert solche Solarthermieanlagen mit bis zu 500 Euro pro Gebäude.
„Duschen mit der Sonne macht Spaß und hilft, die laufenden Energiekosten zu senken“, erklärt Angela Theurich, Umweltreferentin der Stadt Bocholt dazu. Auch Spül- und Waschmaschinen können mit Warmwasser von der Sonne betrieben werden.
Und so funktioniert`s: In Inneren des Solarkollektors befinden sich schwarze Rohrschlangen, durch die eine frostsichere Flüssigkeit fließt. Die Röhren heizen sich durch das Sonnenlicht auf wie ein schwarzer Gummischlauch, der in der Sonne liegt. Die Wärme wird von der Flüssigkeit in den Rohren entzogen und zu einem Speicher transportiert. Dort wird die Wärme der Trägerflüssigkeit über einen Wärmetauscher an das Brauchwasser im Warmwasserspeicher abgegeben. Eine Pumpe führt die abgekühlte Trägerflüssigkeit zum Kollektor zurück. Der Warmwasserspeicher ist über die Hausinstallation mit den Wasserhähnen verbunden. So kann an jedem Hahn von der Sonne erwärmtes Wasser entnommen werden, ob zum Spülen, Duschen oder Baden.
Der städtische Zuschuss von 100 Euro pro Quadratmeter Bruttokollektorfläche bis zum Maximalbetrag von 500 Euro kann für Wohngebäude in Bocholt beantragt werden. Dabei gelten zwei Voraussetzungen: Zum einen müssen die Häuser vor dem 1. Januar 2009 errichtet sein, zum anderen müssen sie sich im Eigentum von Privatpersonen befinden. Die Förderanträge gibt es bei der Stadt Bocholt im Rathaus am Berliner Platz 1 unter Tel. 02871/953 254 sowie im Internet unter www.bocholt.de. Umgesetzt und abgerechnet sein müssen die Maßnahmen bis 31. Dezember 2013. Dann endet das Förderprogramm.
Gefördert werden ausschließlich neue, marktübliche und dem Stand der Technik entsprechende solarthermische Anlagen zur reinen Brauchwassererwärmung. Diese müssen das europäische Prüfzeichen „Solar Keymark“ tragen. Die Förderung muss bei der Stadt Bocholt schriftlich beantragt werden. Und erst wenn die Fördermittel bewilligt sind, darf ein Handwerker beauftragt werden.
Die Förderprogramme der Stadt Bocholt für den Klimaschutz sind wegweisend, wie die Auszeichnung „NRW-Klimakommune der Zukunft“ auch belegt. Darauf ist Bürgermeister Peter Nebelo stolz: „Die Bocholter Aktivitäten konzentrieren sich auf Maßnahmen, die mit möglichst geringen Investitionen eine hohe Einsparung an Kohlendioxid bewirken.“ Auf diese Weise will die Stadt ihre Bürgerinnen und Bürger motivieren, selbst etwas für den Klimaschutz zu tun. „Den drohenden Klimawandel abzuwenden, ist die größte Herausforderung der Menschheit“, betont Bürgermeister Peter Nebelo, „daher wäre es toll, wenn möglichst jeder seinen Beitrag dafür leisten würde.“
„Eine thermische Solaranlage zur Wassererwärmung kann bei einer Laufzeit von 25 Jahren den fossilen Energiebedarf um bis zu 60 Prozent senken und somit bis zu 16 Tonnen Kohlendioxid einsparen – das sind Werte für ein Einfamilienhaus, in dem vier Personen leben“, erklärt Theurich. Optimal sei für die Installation der Kollektorfläche eine möglichst südliche bzw. südöstliche oder südwestliche Ausrichtung des Dachs.
Welche Flächen des eigenen Hausdaches am besten geeignet sind, können Bocholter Bürgerinnen und Bürger über das neue Solarpotenzialkataster der Stadtsparkasse Bocholt erfahren.
Zu finden ist dies auf der Homepage der Stadt Bocholt, www.bocholt.de unter Serviceangebote, Solarpotenzielanalyse oder im Internet unter www.solare-stadt.de/bocholt/Solarpotenzialkataster. Bei Fragen zum Solarpotenzialkataster sind die örtlichen Ansprechpartner/Innen der Stadtsparkasse unter Tel. 02871/97 204 zu erreichen.
Komplett-Anlagen zur Warmwasserbereitung sind bundesweit ab etwa 4.200 Euro inklusive Speicher am Markt erhältlich. „Der Einsatz von solarthermischen Anlagen ist eine sehr wirksame Art, sich als Privatperson für den Klimaschutz zu engagieren, weil der Ausstoß von Kohlendioxid dadurch deutlich reduziert wird“, erläutert Bocholts Stadtbaurat Ulrich Paßlick hierzu. Grund genug für die „NRW-Klimakommune der Zukunft“, die Anschaffung von Solarkollektoren zu bezuschussen. Bocholt trägt diesen Titel seit 2009, weil die Stadt beispielhaft gegen den Hauptverursacher des Klimawandels, das Kohlendioxid, vorgeht.
Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Büro des Bürgermeisters, Pressesprecher Karsten Tersteegen, Telefon 0 28 71 95 33 27, E-Mail: karsten.tersteegen@mail.bocholt.de
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Solarthermische Anlage auf dem Hausdach
Solarthermische Anlagen auf dem Dach erwärmen Brauchwasser zum Beispiel fürs Duschen oder Spülen. (Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt)