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Der Rechtshistoriker Prof. Schminck-Gustavus stellt seine Recherchen aus Griechenland vor Münster (SMS) Mit der NS-Besatzungszeit in Südosteuropa beschäftigt sich eine Vortragsreihe in der Villa ten Hompel, Kaiser-Wilhelm-Ring 28. Auftakt ist am Mittwoch, 3. Juli, 19 Uhr, mit dem renommierten Rechtshistoriker und Buchautor Prof. Christoph U. Schminck-Gustavus. Thema seines Lichtbildvortrags: "Schreibtischtäter und Gehilfen des Holocaust außer Verfolgung gesetzt. Ein Justizskandal aus der Nachkriegszeit 1964-1970" (Eintritt frei). Den Menschen in Griechenland haben sich die Schrecken des Zweiten Weltkriegs tief ins Bewusstsein eingegraben, die Opfer entziehen sich dem Vergessen. In Deutschland ist nur wenig bekannt, was dort geschehen ist. Das bestätigte sich auch bei einer Tagung an der Universität München. Deshalb starten vier Kooperationspartner die Vortragsreihe - der Geschichtsort Villa ten Hompel, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, die Griechische Gemeinde und der Integrationsrat der Stadt Münster. Schminck-Gustavus, emeritierter Professor für Rechtsgeschichte an der Universität Bremen, hat jahrelang in Nordgriechenland Kriegszeugnisse und Erinnerungen aufgezeichnet. Ein Ergebnis seiner Forschungen ist das Buch "Winter in Griechenland". In seinem Vortrag in Münster wird er über die Deportation der Jüdischen Gemeinde von Joannina berichten, die wie fast alle jüdischen Gemeinden Griechenlands dem Massenmord zum Opfer gefallen ist. Verantwortliche des Mordprogramms waren Dr. jur. Walter Blume, Befehlshaber der Sicherheitspolizei in Athen und Friedrich Linnemann, Leiter des Judenreferats in Bremen. Sie standen hinterher nicht vor Gericht, das Ermittlungsverfahren wurde eingestellt und die beiden wurden "außer Verfolgung gesetzt". Die Villa ten Hompel, Schnittstelle für die Auseinandersetzung mit historischen und aktuellen Themen, liegt als Veranstaltungsort für die Vortragsreihe nahe. Dort ist auch mobim angesiedelt, die "Mobile Beratung - gegen Rechtsextremismus, für Demokratie". Der Integrationsrat hatte im Februar 2013 den Rat der Stadt in zwei Anregungen gebeten, sich für die weitere Finanzierung von mobim und in diesem Zusammenhang auch für die Aufarbeitung der NS-Zeit in Südosteuropa einzusetzen.
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Prof. Dr. Christoph U. Schminck-Gustavus - Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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