Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 03. Juli 2013

Integration: „Kunst verbindet!“

Prof. Ismail Coban referierte in Integrationsratsitzung

Bocholt (PID).

„Integration durch Kunst!“ – zu diesem Thema sprach Prof. Dr. h.c. Ismail Coban am 2. Juli 2013 in der Integrationsratsitzung. Zuvor begrüßte ihn die 1. stellvertretende Bürgermeisterin Christel Feldhaar offiziell in der Bocholter „Kunsthalle Kö 10“.

Sie freute sich über den Besuch des freischaffenden Bildhauers, Malers und Grafikers aus Wuppertal, der zum ersten Mal Bocholt besuchte. Im Rahmen ihrer kurzen Ansprache zitierte sie die verstorbene Bocholter Künstlerin Elli Kötters. „Ich möchte das Schöne dieser Welt aufs Papier bringen“, so das Zitat. „Und Sie, „sagte Christel Feldhaar zu Prof. Coban, „Sie möchten es den Menschen nahe bringen und Brücken schlagen.“

Prof. Coban gründete im Jahr 2005 die Ismail-Coban-Stiftung, die junge internationale Künstlerinnen und Künstler unterstützt, deren Werke zur gegenseitigen Verständigung beitragen. Die Stiftung ist rund um die Welt, so Prof. Coban, von Argentinien über Japan bis nach Russland tätig. Gleichzeitig kümmert sich die Stiftung darum, dass junge Menschen, z. B. aus der Türkei und Deutschland, dort ihren Schulabschluss machen können, Praktika absolvieren und generell für das künftige Berufsleben fit gemacht werden. Außerdem lernen sie, wie junge Menschen mit Wurzeln in anderen Ländern in Deutschland leben.

Über die Kunst an die Menschen, so sieht Prof. Coban seine Aufgabe in dieser Stiftung. Er selbst kam im Jahr 1969 für ein Praktikum als Siebdrucker in Oberfranken nach Deutschland. Zuvor studierte er in der Türkei Lehramt und besuchte die Hochschule für angewandte Werkkunst in Istanbul. Seit 1971 lebt er als freischaffender Maler und Grafiker in Wuppertal.

Prof. Coban spricht deshalb aus eigener Erfahrung und als „Künstler, Sozialpolitiker und Familienvater“, wenn er junge Menschen auf den Weg in ihre berufliche Zukunft begleitet. Über die Kunst und damit verbundene Gespräche weckt Prof. Coban das Interesse der jungen Leute, z. B. Deutsch zu lernen. An einem Projektbeispiel zeigte er auf, wie nach einer sechsmonatigen Ausbildung, die seine Stiftung fördert, in seiner Wuppertaler Werkstatt 80 % der jungen Schulabbrecher wieder in die Gesellschaft finden. So konnten z. B. in diesem Jahr acht Personen eine Lehre und fünf sogar ein Studium beginnen. „Allein mit Geld geht es nicht“, so Prof. Coban, „man muss auch das Herz haben, helfen zu können.“

Abschließend dankte Christel Feldhaar Prof. Coban für sein außergewöhnliches Engagement zur Integration. „Kunst verbindet!“ – sagte sie, „Der Integrationsrat verbindet die Nationalitäten in Bocholt."

In der weiteren Sitzung stellte Michael Sturm die Arbeit der mobilen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Münster vor. Außerdem gab es einen Erfahrungsbericht zum Projekt „Sprache verbindet“ des Rotary Clubs Bocholt. Gemeinsam mit dem St. Josef-Gymnasium fördert dieser Kinder aus den verschiedenen Kindertagesstätten und Kindergärten in Bocholt. Die Kinder bekommen eine Schülerin oder einen Schüler als Scout und üben mit gemeinsamen Spielen die deutsche Sprache. Nach der Sitzung stand Prof. Coban noch für Fragen zur Verfügung.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Partnerschaftsbeauftragte Petra Taubach, Telefon 0 28 71 95 33 28, E-Mail: ptaubach@mail.bocholt.de


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Prof. Ismail Coban trägt sich im Beisein der 1. stellvertretenden Bürgermeisterin Christel Feldhaar anlässlich der Integrationsratsitzung am 2. Juli 2013 in das Gästebuch der Stadt Bocholt ein. (Foto: Petra Taubach, Stadt Bocholt)