Presseinformation

Nr. 286 Steinfurt, 12. Juli 2013


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10 Jahre „Runder Tisch – häusliche Gewalt Kreis Steinfurt“: Viel ist erreicht – viel bleibt zu tun
Thema aus der Tabuzone geholt - Vernetzung deutlich verbessert

Kreis Steinfurt. „Als Schirmherr des ,Runden Tisches - häusliche Gewalt Kreis Steinfurt‘ begrüße ich es außerordentlich, dass eine gute Vernetzung erzielt wurde und den betroffenen Frauen wirksame Hilfen an die Hand gegeben werden konnten!“ Dies betonte Landrat Thomas Kubendorff jetzt zur Eröffnung der Jahresfachveranstaltung anlässlich des 10-jährigen Bestehens des „Runden Tisch gegen häusliche Gewalt“ vor viel Prominenz und Fachleuten im Kreishaus.

Kubendorff bedankte sich ausdrücklich bei den Mitgliedern der Lenkungsgruppe und der Arbeitsgruppen für die umfangreiche Arbeit, die Veranstaltungen und die vielen Aktivitäten, die in den vergangenen zehn Jahren durchgeführt wurden.

In seinem außerordentlich fundierten und mit neuen Erkenntnissen angereicherten Vortrag über die Auswirkungen von Partnergewalt auf die Kinder betonte Dr. Khalid Murafi, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapeut und Chefarzt der Klinik Walstedde: „Das Risiko in Familien, in denen die Mutter misshandelt wird, dass auch das Kind Misshandlung erfährt, ist deutlich erhöht. Die Position der Kinder in diesem Kontext ist mittlerweile gut untersucht, und es zeigt sich, dass Kinder in 80 bis 90 Prozent der Fälle von Partnergewalt anwesend oder im Nebenraum sind. Die Bedrohung kann gerade bei Kindern existenzielle Ängste auslösen. Eine schwerwiegende Risikokonstellation ist die miterlebte Partnergewalt in den ersten Lebensjahren.“

Für die Lenkungsgruppe erklärte die Gleichstellungsbeauftrage der Kreisverwaltung, Anni Lütke Brinkhaus: „Wir haben mit den vielschichtigen Aktivitäten des Runden Tisches, der Lenkungsgruppe und der Arbeitsgruppen das Thema ,Häusliche Gewalt‘ aus der Tabuzone herausgeholt und eine breite Öffentlichkeit mit dem Thema vertraut gemacht.“ Dies konnte nur erreicht werden, weil die Lenkungsgruppe sich zu einem Schulterschluss zusammengefunden habe, der vorbildlich sei. „Wir haben Institutionen vernetzt und sie damit effektiver gemacht“, so Lütke Brinkhaus. „Besonders stolz sind wir, dass es uns nach siebenjärigen Bemühungen gelungen ist, für die Frauenberatungsstelle vom Ministerium grünes Licht zu erreichen, und dass der Kreis Steinfurt und das Diakonische Werk die Restfinanzierung sichergestellt haben.“

Die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises resümierte: „Wir haben viel erreicht, aber es bleibt noch viel zu tun. Unser Ziel ist es, das Funktionieren der Intervention, vor allem aber die Prävention bei Gewalt gegen Frauen und Kinder weiter voranzutreiben. Aktive Ausübung von Gewalt gegen Frauen und Kinder muss immer mehr zurückgehen. Dafür brauchen wir ein aufmerksames Umfeld, das Bewusstsein, dass hier Nächstenliebe gefordert ist und dass Schweigen die falsche Antwort ist.“








Runder Tisch 10 Jahre