Kreis Unna - Presse und Kommunikation

18. Juli 2013

Ende der Cappenberger Ausstellung

Raimondo Puccinelli nur noch kurz zu sehen

Kreis Unna. (PK) Nach dreimonatiger Ausstellungsphase endet die vom Kreis Unna auf Schloss Cappenpberg in Selm präsentierte Werkschau des amerikanisch-italienischen Bildhauers “Raimondo Puccinelli“ am Sonntag, 21. Juli.

 

Unter dem Titel „Zwischen plastischer Form und innerer Unendlichkeit“ sind mehr als 100 Arbeiten des Künstlers zu sehen. Die Leihgaben stammen zum größten Teil aus Privatbesitz. Einige von ihnen haben die weite Reise von Florenz nach Cappenberg angetreten, andere sind aus dem Depot-Haus-Grafenwald oder kommen aus der Stadt Kaufbeuren.

 

Raimondo Puccinelli wurde 1904 in San Francisco als Sohn eines Italieners und einer Schwedin geboren. Bereits in jungen Jahren konzentrierte er sich auf seine bildhauerische Ausbildung, die er 1927 durch einen ersten Studienaufenthalt in Italien u. a. in den berühmten Marmor-Steinbrüchen intensivierte. Entscheidend für seine künstlerische Entwicklung waren neben seiner Neugier und Offenheit für alle Sparten der Kultur (Literatur, Theater, Musik und Tanz) besonders seine vielfältigen Freundschaften und Kontakte mit den Größen seiner Zeit wie Diego Rivera, Frida Kahlo, Henri Matisse, Max Beckmann, Oskar Kokoschka, Alfred Adler, Edgard Varèse und Darius Milhaud.

 

Einen nachhaltigen Einfluss auf Puccinellis künstlerisches Wirken sollte vor allem die Bekanntschaft mit zahlreichen Protagonisten des modernen Tanzes wie Martha Graham oder Mary Wigman haben. Das Thema Tanz in all seinen Ausdrucksformen wurde zum inhaltlichen Schwerpunkt des Bildhauers. In den 1930er Jahren wechselte Puccinelli oft zwischen San Francisco und New York hin und her, wo seine Skulpturen 1936 in der Ausstellung „Degas, Maillol, Puccinelli“ sowie „Barlach, Lehmbruck, Puccinelli“ zu sehen waren. Die Teilnahme an zahlreichen Gruppenausstellungen wie im San Francisco Museum of Modern Art machten Puccinelli rasch bekannt.

 

1942 erhielt er die Professur für Bildhauerei an der Universität von Berkeley in Kalifornien. Die mehr als 200 Einzelausstellungen des Bildhauers erweckten großes Interesse bei Galeristen. Puccinelli jedoch lehnte jede Alleinvertretung durch den Kunsthandel ab und verkaufte seine Arbeiten lieber nach persönlicher Bekanntschaft direkt an Kunstliebhaber. 1960 ließ sich der Künstler endgültig in Florenz nieder, wo er neben der Arbeit im Atelier auch an der Università Internazionale d’Arte unterrichtete. Puccinelli verstarb 1986 in Florenz und hinterließ ein umfangreiches Œuvre, dessen Facettenreichtum seine kosmopolitische Persönlichkeit widerspiegelt.

 

Ausstellungsbegleitend ist ein zweisprachiger Katalog (deutsch/englisch) im Museumsshop auf Schloss Cappenberg für 26 Euro erhältlich. Kostenlose Führungen durch die Ausstellungen finden sonntags um 11.30 Uhr und 14.30 Uhr statt.

 

Bildzeile: Eine berühmte Bronze-Skulptur von Puccinelli ist die Tänzerin Mary Wigman aus den 1930er Jahren. Foto: Kreis Unna




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