Presseinformation

Nr. 319 Steinfurt, 31. Juli 2013


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Ein Mini-Kindergarten für die ganz Kleinen
Sommerserie des Kreises Steinfurt / Heute: Großtagespflege

Kreis Steinfurt. Kindergartenbedarfsplanung – was sich hinter diesem sperrigen Wort verbirgt und um was sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamtes des Kreises Steinfurt sonst noch kümmern, ist Thema einer kleinen Serie. Heute geht es um die (Groß-)Tagespflege.

Die „Feldmäuse“ machen ihrem Namen alle Ehre. Im nördlichen Tecklenburger Land, inmitten von Feldern und Wiesen, liegt in Westerkappeln-Seeste die Arbeitsstelle von Stephanie Dombrowsky und Inga Pohlmann. Die beiden Tagesmütter haben sich vor knapp fünf Jahren zusammengetan, um gemeinsam neun Kinder bis drei Jahre einige Stunden am Tag zu begleiten.

Der lange Tisch, in der Mitte zwei Stühle, rechts und links Hochstühle für die Kleinen, ist schon gedeckt. Um 9 Uhr soll das Frühstück beginnen. Die Kinder bringen es von zu Hause mit: Brot, Obst oder Joghurt. Praktikantin Katharina Mutert spielt derweil noch mit den Kindern im Bauraum. Jonas lässt das Spielzeugauto auf ihrem Rücken hochfahren und Lea ist mächtig stolz auf ihren großen Turm. Aber warum passt das Fenster nicht so richtig?

Später werden die Feldmäuse noch in der Hängematte schaukeln, mit kleinen „Rody“-Pferdchen ein Wetthüpfen veranstalten und in der Puppenküche für Inga einen tollen Kaffee kochen. Und dann ist unten ja auch noch der Spielplatz, und alle müssen noch schauen, wie es den Kaninchen heute geht.

Für Inga Pohlmann und Stephanie Dombrowsky ist mit den Feldmäusen ein Traum wahr geworden. Beide gelernten Erzieherinnen wollten gerne aus der Kindergartenarbeit raus, etwas Neues, etwas Anderes machen. Jetzt stehen sie auf eigenen Beinen. Und konnten auch ihre Arbeitszeiten weitgehend selbständig legen: Von 7.30 bis 14 Uhr haben „Die Feldmäuse“ geöffnet. Danach ist Zeit für die eigenen Kinder. Alleine als Tagesmutter möchte Inga Pohlmann hingegen nicht arbeiten: „Mir würde der Austausch fehlen, zum Beispiel, wenn mir bei einem Kind etwas auffällt und ich mich gerne beraten möchte. Außerdem ist es schön, eine Arbeitsstelle zu haben und nicht die Arbeit zu Hause.“

Ungewohnt war es zunächst, sich um die Finanzen zu kümmern: Fördergelder vom Land, Pauschalen pro Kind und Stunde, Zuschüsse für Versicherungen – die beiden Frauen kennen sich jetzt aus. Und haben gerade in der Anfangszeit immer die Augen auf gehalten, wo Spielzeug, Tische oder Klettergeräte günstig zu haben waren. Herausgekommen ist nach knapp fünf Jahren ein Mini-Kindergarten mit vielen liebevollen Details.

Im Kreis Steinfurt sind mittlerweile fünf weitere sogenannte Großtagespflegestellen entstanden: in Ochtrup das „Zwergenland“, in Ladbergen das „Mäusenest“, in Lienen die „Sonnenkinder“ und eine Großtagespflegestelle in Burgsteinfurt. In Borghorst hat die Großtagespflegestelle zum 1. Juli die ersten Kinder aufgenommen.

Familien, die für ihr Kind eine Betreuung in der Tagespflege, also bei Tagesmüttern und –vätern, suchen, können sich wenden an das Diakonische Werk Steinfurt-Coesfeld-Borken für den Altkreis Steinfurt (Telefon 0 25 51 / 14 44 40) und an den SKF Ibbenbüren für den Altkreis Tecklenburg (Telefon 0 54 51 / 96 86 81). Das Kreis-Jugendamt zahlt unter anderem das Tagespflegegeld an die Tagesmütter und –väter und berechnet den Kostenbeitrag der Eltern.



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