Bocholt, 06. November 2013
Stadtgeschichte: Freigabe der Fußgängerzone in der Innenstadt im November 1973
Bocholter Stadtachiv präsentiert historisches Foto des Monats
Bocholt (PID).
Das Bild des Monats November 2013 erinnert an die Freigabe der Bocholter Fußgängerzone vor 40 Jahren. Fußgängerzonen wurden in Europa erstmalig in den 1950er Jahren – zunächst in Großstädten – eingerichtet. Sie waren ein Element moderner Stadtplanung, das Bereiche des Verkehrs von solchen des Einkaufens trennen sollte.
Dennoch wurden die Fahrzeuge bei der Einrichtung von Fußgängerzonen nicht vergessen; vielmehr sollte durch die Ausweisung geeigneter Parkmöglichkeiten für eine hohe Frequentierung der Fußgängerzonen gesorgt werden.
Diese Gedanken prägten auch die Einrichtung der Fußgängerzone in Bocholt. Auch hier sollte eine Belebung des innerstädtischen Geschäftslebens mit guten An- und Abreisebedingungen für den Autoverkehr verbunden werden. Zu diesem Zweck wurden um die geplante Fußgängerzone herum Parkräumlichkeiten ausgewiesen. Um die Annahme einer Fußgängerzone durch die Bevölkerung zu testen, war die westliche Osterstraße bereits 1963 allein den Fußgängern vorbehalten worden. Anfang der 1970er Jahre wurden darüber hinaus die Neustraße und der südliche Teil der Nordstraße in der Adventszeit für den Autoverkehr gesperrt. Insgesamt nahmen Geschäftsleute wie Bevölkerung diese Maßnahmen sehr positiv auf.
Daher entschloss sich die Stadtverwaltung die Straßen rund um den Bocholter Markt (Neustraße, Osterstraße, südliche Nordstraße) dauerhaft für den Autoverkehr zu sperren. Nach mehrmonatigen Umbaumaßnahmen konnte so die seinerzeit 10.000 qm große Fußgängerzone am 3. November 1973 unter dem Stichwort „Das neue Zentrum“ eingeweiht werden. Dabei schloss sich dem Zerschneiden des Bandes durch Oberstadtdirektor Gillen ein Volksfest mit Freibier und Ochsen am Spieß an. Schon damals gab es indes Pläne für eine deutliche Vergrößerung der Fußgängerzone. In den folgenden Jahren wurden daher die autofreien Bereiche kontinuierlich ausgeweitet, so dass heute ein erheblicher Teil der innerstädtischen Straßen als Fußgängerzone ausgewiesen ist.
Text: Dr. Axel Metz (Stadtarchiv Bocholt)
Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Stadtarchiv Bocholt
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Bocholts Oberstadtdirektor Werner Gillen eröffnet am 3. November 1973 offiziell die Fußgängerzone. (Foto: Stadtarchiv Bocholt)
Bocholts Oberstadtdirektor Werner Gillen eröffnet am 3. November 1973 offiziell die Fußgängerzone. (Foto: Stadtarchiv Bocholt)