Presseinformation

Nr. 457 Steinfurt, 21. November 2013


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Kreis Steinfurt beteiligt sich an Fahnenaktion zum Internationalen Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ am 25. November
Landrat Kubendorff: „Betroffene Frauen brauchen unsere Unterstützung!“

Kreis Steinfurt. Am 25. November finden weltweit Veranstaltungen zum internationalen Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ statt. Auch im Kreis Steinfurt werden zahlreiche Aktionen durchgeführt. TERRE DES FEMMES (französisch für: „Erde der Frauen“) hat im Jahre 2001 die Fahnenaktion „frei leben – ohne Gewalt“ ins Leben gerufen, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.

Rund um den Kontinent wehen am 25. November Fahnen gegen Gewalt an Frauen. „Die Kreisverwaltung Steinfurt solidarisiert sich mit dieser weltweiten Aktion und hisst am kommenden Montag zwei Fahnen am Kreishaus in Steinfurt“, so Landrat Thomas Kubendorff, der zusammen mit dem Kreis-Sozialdezernenten Dr. Peter Lüttmann und der Gleichstellungsbeauftragten Anni Lütke Brinkhaus im Vorfeld die Fahne begutachtete. Der Kreis beteiligt sich seit 13 Jahren an dieser Fahnenaktion.

Der Gedenktag geht auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal in der Dominikanischen Republik zurück. Wegen ihres politischen Widerstands gegen den Diktator Trujillo wurden sie am 25. November 1960 vom Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet. Der Mut der drei Frauen gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln.

„Gewalt an Frauen und Kinder ist kein Thema, das fernab von uns stattfindet, sondern um uns herum. Viele betroffene Frauen haben einen langen Leidensweg hinter sich, bis sie endlich wagen, sich dagegen zu wehren“, berichtet Anni Lütke Brinkhaus von ihren Erfahrungen. Auch im Kreis Steinfurt seien Frauen von häuslicher Gewalt betroffen. Alleine im vergangenen Jahr wurden 494 Fälle häuslicher Gewalt angezeigt, davon zwei versuchte Tötungsdelikte und ein vollendetes Tötungsdelikt. Die Dunkelziffer sei besorgniserregend.

Der „Runde Tisch gegen häusliche Gewalt im Kreis Steinfurt“ wurde vor zehn Jahren gegründet. Ihm gehören Fachkräfte verschiedener Beratungs- und Hilfeeinrichtungen sowie aus den Bereichen Polizei, Justiz, Politik und Verwaltung an. Er entwickelt zielgerichtet Aktivitäten, fördert bessere Zusammenarbeit der Verantwortlichen und sorgt dafür, dass die Öffentlichkeit immer wieder an dieses Tabuthema herangeführt wird.

Anni Lütke Brinkhaus erläutert: „Die diesjährige Fahnenaktion möchten wir dazu nutzen, auf das Schwerpunktthema ,Sexualisierte Gewalt Vergewaltigung – das ungesühnte Verbrechen‘ aufmerksam zu machen.“ Die meisten Vergewaltigungen fänden innerhalb einer Beziehung statt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Täter für eine Vergewaltigung bestraft wird, liege bei unter einem Prozent. Nur etwa fünf Prozent der Frauen, die vergewaltigt wurden, zeigten die Tat an.
Anni Lütke Brinkhaus appelliert an die Öffentlichkeit: „Bleiben Sie aufgeschlossen für das sensible Thema Vergewaltigung. Reichen Sie Frauen, die in diese Not geraten sind, die Hand und stellen Sie Verbindungen zu Hilfsangeboten her, vor allem zur Frauenberatungsstelle, zum Frauenhaus, zur Sozialarbeit oder zur Polizei.“
Ausführliche Informationen zum Thema „Häusliche Gewalt“ und zur Arbeit des „Runden Tisches Häusliche Gewalt Kreis Steinfurt“ gibt es im Internet unter www.haeusliche-gewalt-kreis-steinfurt.de.






Fahnenaktion 2013