(pen) Die Frist ist abgelaufen, die Antwort auf die Frage, die Bürger welcher Städte im Ennepe-Ruhr-Kreis im nächsten Jahr neben neuen Räten auch einen Bürgermeister wählen, steht fest. Aufgerufen, für beides ihre Stimmen abzugeben, sind die Gevelsberger und die Sprockhöveler. Dort nutzen die Amtsinhaber das Angebot der Landesregierung und verkürzen ihre eigentliche Amtszeit um ein Jahr. Während sich Claus Jacobi (SPD, Gevelsberg) am 25. Mai 2014 der Wiederwahl stellen will, hat Dr. Klaus Walterscheid (SPD, Sprockhövel) seinen vorzeitigen Rücktritt angekündigt und macht damit den Weg für einen Nachfolger frei.
Mit Klaus Baumann (CDU, Breckerfeld), Wilhelm Wiggenhagen (parteilos, Ennepetal), Dr. Dagmar Goch (SPD, Hattingen), Dr. Katja Strauss-Köster (parteilos, Herdecke), Jochen Stobbe (SPD, Schwelm) und Sonja Leidemann (SPD, Witten) haben sich demgegenüber sechs Stadtoberhäupter entschieden, ihre Amtsgeschäfte bis zum Ende ihrer Wahlzeit weiterzuführen. Dies gilt auch für Landrat Dr. Arnim Brux. Er hatte bereits Mitte Oktober erklärt: „2009 habe ich einen Wählerauftrag für sechs Jahre erhalten. Diesen nehme ich sehr ernst und werde mich bis zur letzten Minute der im Oktober 2015 endenden Wahlperiode engagiert und motiviert für den Ennepe-Ruhr-Kreis einsetzen.“
Eine Besonderheit bildet im Ennepe-Ruhr-Kreis die Stadt Wetter/Ruhr. Bedingt durch das vorzeitige Ausscheiden seines Vorgängers war Frank Hasenberg (SPD) 2007 für sechs Jahre gewählt worden, seine Amtszeit endete damit bereits in diesem Jahr. Parallel zur Bundestagswahl war er dann im September bis 2020 wiedergewählt worden.
Bei der kombinierten Kommunal- und Europawahl am 25. Mai 2014 werden im Ennepe-Ruhr-Kreis damit der Kreistag, neun Stadträte und zwei Bürgermeister sowie die Abgeordneten des Europaparlaments gewählt.
Stichwort Wahl der Bürgermeister und Landräte
2007 hatte das Land die Amtszeiten und die Wahltermine von Kreistag und Landrat, Rat und Bürgermeistern entkoppelt. Räte und Kreistag waren daher 2009 für fünf Jahre, Landrat und Bürgermeister für sechs Jahre gewählt worden. In diesem Jahr fiel dann in Düsseldorf der Beschluss, die Entscheidung wieder rückgängig zu machen und Amtszeiten und Wahltermine für „Lokalparlamente“ und Hauptverwaltungsbeamte erneut zu synchronisieren. Mit dem Angebot einer um gut ein Jahr verkürzten Amtszeit wollte der Gesetzgeber das Zusammenführen beider Wahlen bereits bei der Kommunalwahl 2014 möglich machen. Für den Ennepe-Ruhr-Kreis steht jetzt fest: In der Mehrzahl der Städte wird dies erst 2020 wieder der Fall sein.