Kreis Steinfurt. Vormundschaftsrichter sowie Heim- und Pflegedienstleiter stationärer Pflegeeinrichtungen im Kreis Steinfurt haben sich zum Informationsaustausch im Steinfurter Kreishaus getroffen. Dabei ging es um die „Vermeidung von freiheitsentziehenden Automatismen“ und den „Werdenfelser Weg“. Der Kreis-Sozialdezernent Dr. Peter Lüttmann hatte Fachkräfte aus den Amtsgerichtsbezirken Steinfurt und Rheine zu der Veranstaltung eingeladen.
„Zweifelsohne gehören freiheitsbeschränkende Maßnahmen in der Arbeit mit pflegebedürftigen Menschen zu einem sensiblen und mittlerweile auch viel diskutierten Thema der Altenhilfe. Ihre Teilnahme an der Veranstaltung zeigt mir jedoch, dass auch Sie nicht müde werden, dieses Thema immer wieder in den Blick zu nehmen“, freute sich Dr. Lüttmann bei der Begrüßung der mehr als 50 Experten im Großen Sitzungssaal. Im Anschluss sprachen drei Leitungskräfte über ihre Erfahrungen mit dem „Werdenfelser Weg“. Sie berichteten, dass beispielsweise auf Fixierungen und Bettgitter verzichtet werden könne, wenn Betten runtergefahren würden. Später diskutierten die Teilnehmer darüber, wie freiheitsentziehende Maßnahmen in stationären Pflegeeinrichtungen weiter reduziert werden können. Sie kamen aber auch zu dem Ergebnis, dass es in der Praxis keine Musterlösungen gibt. Es müsse im Einzelfall geprüft werden, welche Maßnahmen zum Schutz des Bewohners notwendig und angemessen seien, war der Tenor. Selbst wenn es bedeute, eine Fixierung, einen Bauchgurt oder ein Bettgitter zu beantragen.
Um die Thematik weiter zu vertiefen, sind für 2014 weitere Arbeitstreffen geplant. Hierzu sollen auch die Vormundschaftsrichter und Vertreter der stationären Alten-
und Pflegeeinrichtungen aus den Amtsgerichtsbezirken Ibbenbüren und Tecklenburg
eingeladen werden.