Kreis Steinfurt. MRSA-Keime (methicillinresistente Staphylococcus aureus) sind seit einigen Jahren vor allem in Krankenhäusern und Altenheimen ein verbreitetes Problem. Aufgrund dieser Entwicklung haben die Kassenärztliche Vereinigung und der Kreis Steinfurt zur ersten MRSA-Netzwerkkonferenz ins Steinfurter Kreishaus eingeladen. Mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Kreis Steinfurt kamen: Ärzte aus Krankenhäusern und Praxen, Pflegekräfte aus Krankenhäusern, Senioreneinrichtungen und der ambulanten Pflege sowie Mitarbeiter des Rettungsdienstes und des Gesundheitsamtes.
Neben der Ursachenforschung - übermäßiger Einsatz von Antibiotika in der Medizin und der landwirtschaftlichen Tierhaltung - ging es auch um Maßnahmen, die ein Ausbreiten der MRSA-Keime verhindern sollen: strengere Regeln zur Verordnung von Antibiotika, Hygienemaßnahmen wie Handdesinfektion und Gebrauch von Einmalhandschuhen sowie die Früherkennung der Keime in Nase und Rachen vor einer Krankenhausbehandlung. Auch die mögliche Kostenerstattung durch die Krankenkassen für diese Maßnahmen war Thema.
MRSA-Erkrankungen können beispielsweise in Form von eitrigen Haut- oder Schleimhautentzündungen der oberen Atemwege oder Lungenentzündungen auftreten. Bei der Behandlung kommt erschwerend hinzu, dass die meisten Breitband-Antibiotika nicht gegen den multiresistenten Keim wirken können.
Wunsch der Konferenzteilnehmer war es, künftig einen besseren Informationsaustausch zwischen Krankenhaus- und Pflegepersonal zu erreichen, um den multiresistenten Keim auf regionaler Ebene dauerhaft eindämmen zu können. Deshalb soll es künftig weitere MRSA-Netzwerkkonferenzen geben.