Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 04. Februar 2014

Verwaltung: Belegschaft in interkultureller Kompetenz geschult

Bocholt (PID).

Die Stadtverwaltung Bocholt hat jetzt rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem Crashkurs zum Thema „Interkulturelle Kompetenz“ fortgebildet. Dahinter verbirgt sich die Fähigkeit, Sprache, Gefühle und Gestik vor dem Hintergrund kultureller Besonderheiten richtig zu deuten, um in einem Gespräch das Anliegen seines Gegenübers besser zu verstehen.

Ob im Bürgerbüro, beim Ordnungsamt, in der Sozial- oder Bauverwaltung und vielen anderen Dienststellen und städtischen Servicebüros: Als öffentliches Dienstleistungsunternehmen kommt die Bocholter Stadtverwaltung tagtäglich mit Bürgerinnen und Bürgern unterschiedlicher Kulturen in Kontakt; Tendenz steigend, denn: Deutschland ist ein Einwanderungsland. So liegt der Anteil der nicht-deutschen Bevölkerung in der Stadt Bocholt bei derzeit rund 7,2 Prozent.

Grund für Annette Hünting, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Zentrale Verwaltung, die städtische Belegschaft auf das Thema aufmerksam zu machen: „Wir wollen die Verwaltung bürgerfreundlich und dienstleistungsorientiert aufstellen, um den Menschen mit ihren verschiedenen Anliegen zu  begegnen. Dazu gehört es, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sensibilisieren und für kulturelle und kommunikative Unterschiede zu öffnen.“ Und: Nicht nur als Dienstleister, auch als Arbeitgeber werde sich die Stadtverwaltung bei Personaleinstellungen verstärkt mit dem Thema Zuwanderung beschäftigen müssen.

Zu welchen Missverständnissen und Fehlinterpretationen es kommen kann, wenn Vertreter unterschiedlicher Kulturen miteinander zu tun haben, machte die Juristin und Soziologin Nimet Güller-Kaya, Dozentin für interkulturelle Themen, an Beispielen deutlich. Während etwa in Deutschland Sprecher dazu neigten, schnell auf den Punkt zu kommen und Daten und Fakten präzise zu äußern, liege in anderen Kulturen der Schwerpunkt auf der indirekten Kommunikation - was mitunter eine zusätzliche "Übersetzung" erfordere. Wer also von vornherein wisse, wie sein Gegenüber aufgrund seiner kulturellen Herkunft kommuniziere, habe einige Vorteile, so Güller-Kaya: „Wer effizient kommuniziert, kann seine Arbeit effizient gestalten. Und das wiederum bedeutet, erfolgreich, stressfrei und zufrieden zu arbeiten.“ Der Idealfall sei eine "angemessene Kommunikation", so Güller-Kaya, denn dann würden die kulturellen Besonderheiten beider Seiten berücksichtigt.

Das Seminar wurde in Zusammenarbeit mit der „binova“-Abteilung der Entwicklungs-und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt (EWIBO) unter Leitung von Elisabeth Schmeinck durchgeführt. Das Kürzel „binova“ steht für „Bildung neu denken“.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Büro des Bürgermeisters, Pressesprecher Karsten Tersteegen, Telefon 0 28 71 95 33 27, E-Mail: karsten.tersteegen@mail.bocholt.de


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Seminarleitung der Fortbildung "Interkulturelle Kompetenz": Hünting, Güller-Kaya und Schmeinck (v.l.n.r., Foto: Stadt Bocholt)
Machen sich stark für das Thema "Interkulturelle Kompetenz" in der Bocholter Stadtverwaltung: Fachbereichsleiterin Annette Hünting, Kursleiterin Nimet Güller-Kaya und Elisabeth Schmeinck von der EWIBO (v.l.n.r., Foto: Stadt Bocholt)