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Arbeitsmarkt 2013: Robust aber ohne konjunkturelle Impulse

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05. Februar 2014
Arbeitsmarkt 2013: Robust aber ohne konjunkturelle Impulse

(pen) „Zurückblickend kann man feststellen: Der Arbeitsmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis war 2013 stabil, wesentliche konjunkturelle Impulse blieben allerdings aus. Daher kann es nicht verwundern, dass für die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt ein Anstieg verzeichnet werden musste. Erfreulicherweise blieb der sonst übliche saisonale Anstieg zum Jahresende aber aus. Grund dafür ist mit Sicherheit insbesondere die milde Witterung. Wir dürfen dies aber auch als Anzeichen sehen, dass sich die Situation für arbeitslose Personen im Laufe dieses Jahres positiv entwickeln könnte.“ Diese Bilanz in Sachen Beschäftigung sowie Vermittlung und Betreuung von Arbeitslosen zogen jetzt Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen, Landrat Dr. Arnim Brux und Heiner Dürwald, Leiter des Jobcenters EN.

 

Die Fakten: Ende des letzten Jahres lag die Zahl der Arbeitslosen im Ennepe-Ruhr-Kreis bei 12.495 Personen. 3.914 Frauen und Männer erhielten Geld aus der Arbeitslosenversicherung und wurden von der Agentur für Arbeit betreut. 8.581 waren langzeitarbeitslos, erhielten folglich Arbeitslosengeld II und fielen in die Zuständigkeit des Jobcenters EN. Unter dem Strich gab es ein Plus von insgesamt 257 Arbeitslosen. 185 (plus 5 Prozent) entfielen auf die Agentur für Arbeit, 72 (plus 0,8 Prozent) auf das Jobcenter EN. Der Zuwachs im Kreis lag damit bei 2,1 Prozent, deutlich unter dem Wert für Landes Nordrhein-Westfalen (4 Prozent). Die Arbeitslosenquote für den Ennepe-Ruhr-Kreis stieg im Vergleich Ende 2012/Ende 2013 um 0,1 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent. Im Jahresdurchschnitt musste ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte auf 7,5 Prozent verzeichnet werden.

 

„Stabilität“, berichtet Dürwald, „findet sich auch an anderen Stellen im Zahlenwerk des Jobcenters EN.“ So verzeichneten die Statistiker Ende 2013 14.209 Bedarfgemeinschaften und 26.154 Menschen, die von Hartz IV leben müssen. Im Vergleich zu 2012 (14.064/25.967) ein leichter Anstieg.“ Mehr Freude macht den Verantwortlichen das Plus bei den Integrationen auf den ersten Arbeitsmarkt. „Zwar mussten wir Anfang 2013 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine minimale Delle verzeichnen. Anschließend wurde aber Monat für Monat deutlicher: Das verarbeitende Gewerbe, Handel und Gesundheitswesen besetzen offene Stellen auch mit Langzeitarbeitslosen. Auf Zeitarbeit entfiel dabei gut jede vierte Integration“, so Dürwald.

 

Als bemerkenswert stellten der Leiter des Jobcenters sowie Brux und Helm heraus, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Ennepe-Ruhr-Kreis wie bereits 2011 und 2012 auch zwischen Juli 2012 und Juni 2013 gestiegen ist. „Wir konnten ein Plus von 1,2 Prozent auf 98.004 verbuchen. Damit liegen wir über dem NRW-Durchschnitt von plus 0,9 Prozent. Im Vergleich zu 2010 beträgt der Zuwachs in absoluten Zahlen 4.026.“.

 

Wo Fähigkeiten oder auch die aktuelle Lebenssituation eine direkte Integration in den ersten Arbeitsmarkt unwahrscheinlich machen, greifen Agentur für Arbeit und Jobcenter EN auf Bildungsgutscheine, Einstiegsqualifizierungen, außerbetriebliche Ausbildungen, betriebliche Praktika oder auch Arbeitsgelegenheiten zurück. Von diesen Angeboten haben im Jobcenter EN im letzten Jahr 15.775 Empfänger profitiert. Im Vergleich zu 2012 konnten damit nahezu gleich viele Menschen gefördert werden.

 

„Das Weniger an Bundesmitteln für Eingliederungsmaßnahmen haben wir durch eine Neuausrichtung der Förderpraxis teilweise aufgefangen. Keine einfache, aber eine wichtige Sache, schließlich stellen wir uns tagtäglich der Herausforderung, Menschen, die schon vergleichsweise lange ohne Beschäftigung sind, fit für den Arbeitsmarkt zu machen“, skizzierte Dürwald. Um das zu erreichen, setzen die Vermittler des Jobcenters auch immer wieder auf die Zusammenarbeit mit Fachleuten aus Schuldnerberatung, Suchtberatung und psychosoziale Betreuung. Im vergangenen Jahr haben davon rund 1.000 Personen profitiert.

 

Eine besondere Herausforderung war im abgelaufenen Jahr auch für das Jobcenter EN der doppelte Abiturjahrgang. „Trotz dieser Vorzeichen konnten wir die Ausbildungsvermittlung verbessern. Es ist uns gelungen, 284 SGB-II-Beziehenden einen guten Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Dies bedeutet bei deutlich weniger gemeldeten offenen Ausbildungsstellen gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 10,5 Prozent.“ Dürwald sieht darin die in den letzten Jahren intensivierte Arbeit mit und für die Jugendlichen bestätigt.

 

Helm betonte mit Blick auf Berufseinsteiger: „Noch immer sind im Ennepe-Ruhr-Kreis mehr als 900 junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren arbeitslos. Unsere gemeinsame Anstrengung muss dahin gehen, sie perspektivisch alle nach Ausbildung oder Qualifizierung dauerhaft in den Betrieben unterzubringen. Ich sehe hier für 2014 einen Schwerpunkt der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der Agentur für Arbeit Hagen und dem Jobcenter EN. Aktuell können gerade junge Menschen besonders von der leicht verbesserten Wirtschaftslage profitieren. Diese Chance müssen wir nutzen!“

 

Für 2014 rechnen Brux, Helm und Dürwald mit einer verhalten positiven Entwicklung des Arbeitsmarkts. Ob dies auch zu einem spürbaren Rückgang der Arbeitslosigkeit führt, sei schwer zu prognostizieren. „Natürlich“, so alle drei übereinstimmend, „werden sich Agentur für Arbeit und Jobcenter intensiv bemühen, den Unternehmen geeignete Arbeits- und Nachwuchskräfte zur Verfügung zu stellen.“ Gleichzeitig appellieren sie aber auch an die Firmen, jungen Menschen eine ausreichende Anzahl von Ausbildungsplätzen anzubieten.




Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Jobcenter EN und Agentur für Arbeit ziehen Bilanz für den Arbeitsmarkt

Zogen Bilanz und wagten einen Ausblick auf den Arbeitsmarkt 2014: Thomas Helm, Landrat Dr. Arnim Brux und Heiner Dürwald/Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis
Jobcenter EN und Agentur für Arbeit ziehen Bilanz für den Arbeitsmarkt


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Ennepe-Ruhr-Kreis, Pressestelle, Pressesprecher Ingo Niemann (V.i.S.d.P.), Hauptstr. 92, 58332 Schwelm
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