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Arbeitsmarktlotsen: Kreis und Migrantenorganisatoren kooperieren

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09. April 2014
Arbeitsmarktlotsen: Kreis und Migrantenorganisatoren kooperieren

(pen) „Um die Chancen von arbeitsuchenden Migrantinnen und Migranten auf eine Beschäftigung zu erhöhen, ist eine möglichst zielgruppenspezifische Berufsförderung notwendig. Studien zeigen: Viel zu häufig erreichen Informationen über Berufsfelder, Angebote für den Einstieg oder Wiedereinstieg in Beschäftigung oder berufliche Entwicklungsmöglichkeiten insbesondere Erwachsene gar nicht. Hier wollen wir mit den interkulturellen Arbeitsmarktlotsen einen Hebel ansetzen.“ Für Landrat Dr. Arnim Brux ist die Teilnahme des Ennepe-Ruhr-Kreises am gleichnamigen Landesprogramm ein wichtiger Beitrag, um die Arbeitslosigkeit von Migranten, die doppelt so hoch ist wie die der Deutschen, zu verringern.

Um die Migranten möglichst ohne Umwege zu erreichen, setzt das Kommunale Integrationszentrum, das bei der Kreisverwaltung angesiedelt ist, auf die Zusammenarbeit mit den Migrantenorganisationen. „Sie haben verständlicherweise die besten Kontakte zu unserer Zielgruppe. Schätzungsweise jeder zweite Migrant kann auf diesem Weg erreicht werden“, macht Armin Suceska, zuständiger Mitarbeiter des Integrationszentrums, deutlich. Das Projekt ist das erste Vorhaben, das das noch junge Integrationszentrum den Migrantenorganisationen anbietet.

Nach einer ersten Vorstellung der Arbeit und Aufgaben der interkulturellen Arbeitsmarktlotsen haben bereits sechs Organisationen ihre Beteiligung zugesagt. Dies sind die Bosnische Gemeinde Witten, die DITIB Gemeinden aus Witten und Schwelm, der Türkische Schüler-Eltern Förderverein Schwelm, das Interkulturelle Zentrum Magnet aus Hattingen und dem Griechisch-Deutschen Sport- und Kulturverein „Hellas“ aus Gevelsberg. Durch entsprechende Kooperationsvereinbarungen soll diese Bereitschaft in Kürze auch schriftlich dokumentiert werden. Anschließend werden Einzelpersonen zu ehrenamtlichen Arbeitsmarktlotsen ausgebildet. Dabei lernen sie unter anderen Strukturen und Akteure des regionalen Arbeitsmarktes kennen, sie werden in die Lage versetzt, niederschwellige Beratungen rund um Arbeitsmarkt und Weiterbildung anzubieten und sie gewinnen einen Überblick über die möglichen Angebote.

Die zu erwartende Beratung in einer Atmosphäre „von gleich zu gleich“ bewertet Suceska als einen klaren Pluspunkt des Modellprojektes. „Die Mehrsprachigkeit und Mitgliedschaft der Arbeitsmarktlotsen in den Migrantenorganisationen machen es möglich, auch Personen anzusprechen, die von den regulären Beratungs- und Unterstützungsangeboten nicht immer erreicht werden.“ Suceska setzt nach Abschluss der Ausbildung der Lotsen auf ihre möglichst umfassende Zusammenarbeit mit den arbeitspolitischen Akteuren wie Agentur für Arbeit, Jobcenter EN und Kammern.

Die gute Nachricht für alle ebenfalls interessierten Migrantenorganisationen: Insgesamt können im Ennepe-Ruhr-Kreis zehn Lotsen ausgebildet werden, aktuell ist also noch Platz für vier weitere Kooperationspartner. Meldungen nimmt Armin Suceska. entgegen. Kontaktdaten: Tel.: 02336/93 2080, E-Mail A.Suceska@en-kreis.de.

Stichwort Kommunales Integrationszentrum
Die Kommunalen Integrationszentren in Nordrhein-Westfalen sind Einrichtungen der Kreise und kreisfreien Städte. Im Ennepe-Ruhr-Kreis wurde das Integrationszentrum im Frühjahr 2013 im Schwelmer Kreishaus eingerichtet. Die fünf Mitarbeiter um Leiterin Lale Arslanbenzer haben in den ersten zwölf Monaten in Kooperation mit Integrationsräten und Integrationsbeauftragten sowie Vertretern der Wohlfahrtsverbände und Bildungseinrichtungen, aus Politik und Verwaltung nicht nur ein Integrationskonzept mit zahlreichen Daten und Fakten sowie Handlungsoptionen vorgelegt. Sie haben auch Bildungspartnerschaften zwischen Kindertagesstätten, Schulen und Elternhaus auf den Weg gebracht, einen Arbeitskreis zum Thema Flüchtlinge initiiert und erstellen zurzeit ein Sprachförderkonzept für Neuzuwanderer.

Aufgabe des Kommunalen Integrationszentrums ist es insbesondere, die Dinge aufzunehmen, die die Städte nicht umsetzen können oder die durch eine interkommunale Zusammenarbeit einen Mehrwert erzielen. „Es geht darum, bestehende Integrationsangebote der Städte zu verstärken und keinesfalls darum, diese zu ersetzen“, macht Arslanbenzer deutlich. Nur gemeinsam sei es möglich, die Chancen, die Integration biete, auch zu nutzen. „Wir alle sind gefordert, am Arbeitsplatz und in der Freizeit, im Elternbeirat des Kindergartens oder der Schule, in Sportverein oder Partei ins Gespräch zu kommen und Integrationszeichen zu setzen.“




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Ennepe-Ruhr-Kreis, Pressestelle, Pressesprecher Ingo Niemann (V.i.S.d.P.), Hauptstr. 92, 58332 Schwelm
Telefon: 02336/93 2062, Fax: 02336/93 12062
Mail: pressestelle@en-kreis.de, Internet: www.en-kreis.de